Wild West!

Es dauerte 1 1/2 Tage und 140 km, um aus Los Angeles rauszukommen. An diesen Tagen gab’s Graupelschauer und jeder dachte, es schneit. Leute machten Videos, viele hatten Schnee noch nicht gesehen. Ein älterer Herr erzählte mir, dass solch ein Wetter schon über 40 Jahre her ist. LA und Schnee hab ich auch nicht erwartet… Dann entzückte mich aber die Landschaft jeden Tag auf’s Neue. Wow-Momente, wie nur selten auf der Reise! Nutzte am dritten Tag zum ersten Mal „warmshowers“ und bin begeistert! Landete beim Don und seiner Familie, sie haben eine kleine Ranch in Joshua Tree. Einfach Spitzen-Gastfreundschaft, Don hat an seinem Bike auch einen kleinen Buddha vorne dran! Mehr Sympathie gibt’s wohl kaum…

Es ging dann Richtung Amboy, wo ich auf die legendäre Route 66 kam. Kaum Verkehr, Stille und unendliche Weiten! Kleine ausgestorbene Motels und Dörfer erinnerten an die längst vergangene Zeit. Die Landschaft mitten in der Wüste, umgeben von Bergen und Ruhe, lässt einem das Herz höher schlagen! Es ist schon eine Weile her, dass ich in solch einer schönen Gegend war.

Kurz vor Arizona mündet die Route 66 in die Interstate 40, eine Autobahn… Es ist erlaubt, auf der zu fahren, wenn es keinen anderen Weg gibt, aber Bock darauf hab ich wirklich nicht. So kam ich per Anhalter rüber nach Needles in Arizona. Von dort aus pedalierte ich noch bis Oatman. Beim Onkel Charlie, den jeder im Dorf kennt, kam ich unter. Ein supernetter älterer Herr, der schon letztes Jahr zwei Schweizer beherbergt hat. Sie kamen auf Stelzen. Kein Witz, hab Fotos gesehen!! Seine Nachbarin hat sich nicht nehmen lassen, mich über den Berg nach Kingman zu bringen. Was soll ich sagen, Wahnsinns-Gastfreundschaft!

Weitere zwei Tage in phänomenaler Landschaft auf der Route 66 bis sie wieder in die Interstate mündete. Zweimal per Anhalter nach Williams Town. Einerseits schade, dass es keine Alternativen gibt, andererseits super die Abkürzung per Auto und man lernt nette Leute kennen!

Nun bin ich hier und morgen geht’s zum Grand Canyon per Zug und Tag darauf zurück. Warum Zug, wozu die Eile?? Ich verbrachte über eine Woche länger in LA als geplant. Pläne… Die Simona kommt mich am 12.3., leider ohne Ehemann Simon in Texas beim Ron, seinem Vater, besuchen. Das sind noch sieben Tage und über 1.400 km… Da genügt der Zug auch nicht mehr, um rechtzeitig anzukommen, aber den Canyon auslassen ist nicht, Vegas hab ich schon gestrichen. Wegen der schlechten Straßenverbindung nutz ich Bus oder Bahn bis Holbrook. Von dort aus bin ich wieder auf der Ideallinie.

Noch so am Rande. Es riecht nach Tanne und Fichte, das ist schon lange her! Der Schnee nimmt jeden Kilometer Richtung Osten mehr zu und es wird zapfiger.

Servas und Yeaha!

English:

Wild West!

It took 1.5 days and 140 km to get out of Los Angeles. During these days, there were showers of sleet and everyone thought it was snowing. People shot videos; many hadn’t seen snow before. An elder man told me that they had such weather more than 40 years ago. I wasn’t expecting LA and snow… Then I was delighted by the scenery every day anew. I experienced “wow” moments as seldom before on my journey! On the third day, I made use of “warmshowers” for the first time, and I am thrilled! I ended up with Don and his family: they have a little ranch in Joshua Tree. Simply super hospitality, and Don also has a little Buddha on the front of his bike! I guess there can’t be more sympathy…

Then I continued towards Amboy, where I came to the legendary Route 66. Hardly any traffic, quietness and endless wideness! Little deserted motels and villages reminded me of past times. The landscape lies in the middle of the desert, surrounded by mountains and calmness, and make your heart go faster! It’s been a while since I was in such nice surroundings.

Shortly before Arizona, the Route 66 leads into the Interstate 40, a highway… It’s allowed to bike on it if there are no other ways, but I don’t really fancy it. So I hitch-hiked to Needles in Arizona. From there I cycled until Oatman. I stayed at Uncle Charlie’s, who is known to everyone in the village. He is a super nice elder man who hosted two Swiss last year. They came on stilts. No joking, I saw pictures!! His neighbor insisted on bringing me over the mountain to Kingman. What shall I say? Amazing hospitality!

Two more days of phenomenal scenery on the Route 66 before it led into the Interstate again. Two hitch-hikes to Williams Town. On the one hand, it’s a pity that there are no alternatives, but on the other hand, the short cut by car is super and you get to know nice people!

Now I’m here and tomorrow I set off to the Grand Canyon by train and return the following day. Why take the train, why the rush?? I spent a week longer in LA than I had planned. Plans… On 12 March Simona visits me, unfortunately without her husband Simon, in Texas at Ron’s, Simon’s dad. There are seven days and more than 1,400 km left… The train wouldn’t help anyway to arrive in time, but omitting the Canyon is not an option, I’ve already omitted Las Vegas. Due to the bad street connection I make use of the bus or train until Holbrook. From there I’m back on my ideal route.

Just a little side note: It smells like fir trees and spruces, and it’s been a while! With each kilometer towards the east, snow increases and it’s getting chillier.

Bye and yeehaw!

Die Nase voll…

Das Paket ist nach zwei Wochen immer noch nicht da… Mir ist der Geduldsfaden gerissen und so besorgte ich mir das Nötigste für die bevorstehenden kalten Nächte. Was eigentlich mit diesem gelben Unternehmen, für das einst unser Haribo-Held geworben hat, passiert ist, bleibt ein weiteres Rätsel… Hoffe nur, dass es zurückkommt. Die Sachen waren schon echt guad!!!

Zunächst geht’s ab zum Grand Canyon! Juhe!

English:

Fed up…

After two weeks, the package still hasn’t arrived… My patience was wearing thin, and so I bought the necessary stuff for the coming cold nights. It remains another mystery what happened to the yellow company for which our German “Haribo” hero advertised… I just hope that the package is returned. Because the stuff in it was really good!!!

Next I’m off to the Grand Canyon! Yippee!

Auf zur Transamerika!

Nach einem 30-stündigen Trip begrüßte mich Kalifornien mit Regen und Temperaturen um die 15 Grad. Nicht dass ich klagen möchte, aber nach Malaysia mit beinah 40 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit ist das schon recht zapfig. Zudem soll es auch noch so regnerisch bleiben…

Seit nun einer Woche sitz ich hier schon rum und warte auf das Winterequipment aus der Heimat. Langsam wird’s langweilig… USA ist ein weiterer Kulturschock. Es scheint wie im Film zu sein. Das Straßennetz ist in Karo-Rastern angelegt, die Navigation somit kinderleicht. An größeren Kreuzungen Fast-Food-Restaurants, Supermärkte, Waschsalons und vieles mehr. Seit langer Zeit ist jetzt Rechtsverkehr angesagt, die ersten Meter waren bisschen gewöhnungsbedürftig.

LA, eine Stadt mit Kontrasten wie alle anderen bisher, aber nur selten so multikulturell wie hier. Mexikaner, Afroamerikaner, Asiaten und andere bilden das Stadtbild, das auch in der Mode Unterschiede aufweist. Es gibt hier Viertel, da wird’s einem am Tag schon mulmig. Das ist meist aber nur der Gangsterstyle oder gesellschaftliches Gefüge. Nachts ist das schon anders, man sollte nicht unbedingt raus, laut dem Personal vom Hostel…. (Vielleicht liegt es nur an dem Viertel in dem ich bin…?) In Hollywood als Kontrast sieht man hauptsächlich Touris. Klar, der Magnetpunkt der Stadt. Dahinter Beverly Hills und Bel Air mit Wahnsinns-Villen der Reichen, die sich von der Küste über die kleinen Berge erstrecken. Mir persönlich haben hier die Strände am Meisten gefallen. Zwar zu zapfig, um zu baden, aber sehr besonders mit den kleinen Vierteln an den Stränden. Surfer toben in den Wellen, Jogger laufen am Strand, ältere Leute genießen den Sonnenuntergang und am Rand gibt es eine Fahrradstraße, wo man die komplette Küste abfahren kann! Radsport wird hier groß geschrieben, sei es Rennrad oder Mountainbike. Schade nur, dass es kaum vernünftiges Kartenmaterial für Biker gibt… Hab drei Tage lang Läden abgeklappert und überall nachgefragt, Straßenkarten werden schon reichen, wie bisher auch.

Nun hab ich einen großen Hunger nach der großen Weite und der Natur des Landes! Zunächst geht’s ab zum Grand Canyon! Städte werde ich meiden, sie sollen alle ziemlich gleich aussehen…

Die nächste Begegnung – Willi aus Deutschland ist bereits zwei Jahre auf seinem Moped unterwegs!  www.2weltenbumler.de Hat wohl auch die billigste Absteige gewählt…

Zum Schluss, Mario du krasser Typ! Gratulation! Daumen hoch!!!

PS: Dieser Dialekt hier…

English:

Off to the Transamerica!

After a 30-hour trip, California welcomed me with rain and temperatures around 15 degrees. Not that I want to complain – but compared to Malaysia with almost 40 degrees and high air humidity, it’s quite chilly here. Further, the weather is said to remain rainy like this…

For a week now I’ve been sitting here waiting for my winter equipment sent from home. Gradually it’s getting boring… The US is another culture shock. It seems like being in a movie. The road network is arranged in square grids, thus making navigation foolproof. You find fast-food restaurants, supermarkets, launderettes and much more at larger intersections. After a long time, I have to cycle on the right side; I had to get used to it again during the first few meters.

LA is a city with many contrasts just like all other cities before, but only few of them were as multicultural as this one. Mexicans, Afro-Americans, Asians and others form the street picture that also shows differences in fashion. There are hoods that make you feel uncomfortable even during day time. Mostly, it’s the gangster style or the social structure. However, at night it’s pretty different; according to the hostel staff you shouldn’t go outside if you don’t have to… (Maybe that’s just the area in which I stay…?) By contrast, in Hollywood you mainly see tourists. Sure, it’s the city’s center of attraction. Behind it there is Beverly Hills and Bel Air with the incredible mansions of the rich, which extend from the coast to the small mountains. Personally, I like the beaches best here. Though it’s too chilly to swim, it’s very special with the little quarters at the beaches. Surfers enjoy the waves, runners run at the beach, elder people take delight in the sunset and at the side there is a bike street on which you can cycle along the entire coast! Biking is big here, may it be bike racing or mountain biking. But it’s a pity that there are hardly any useful maps for bikers… For three days, I went from shop to shop and asked everywhere, but the street maps have to be sufficient, as they have before.

Now I’m longing for the great wideness and nature of the country! First, I set off to the Grand Canyon. I’ll avoid cities as much as I can; they seem to be looking all the same…

The next encounter – Willi from Germany has been on his way by moped for two years! www.2weltenbumler.de I guess he also chose the cheapest lodging place…

Finally, Mario, that’s awesome! Congratulations! Thumps up!!!

PS: This dialect here…

Es ist soweit!

Das Warten hat ein Ende. Am Montag um 2 Uhr Ortszeit geht’s über Shanghai nach LA! Nach beinah 3 Wochen Visums-Aktion in Kuala Lumpur geht’s endlich weiter!

Terra ist verpackt und startklar, wir können es kaum erwarten die ersten Meilen in den USA zu reisen! Mein Winterequipment aus Minga ist bereits auf dem Weg! Bubu sei Dank!!!

Hab mich gestern auf www.warmshowers.com angemeldet. Es ist so was wie Couchsurfing, nur eben für Radler. Prompt hatte ich heut die ersten Einladungen aus Kanada und USA erhalten. Ich dachte, man schreibt die Leute an, wenn man eine Unterkunft sucht… Eine saucoole Begrüßung der Community, die die Vorfreude deutlich steigert!!!

Nun verlasse ich in etwa 50 Std. Asien und muss schon sagen, dass es mich ein wenig verändert hat. Diese Vielfalt der Kulturen, Landschaften, Architektur, Religionen, kulinarischen Schmankerl’n und, und, und… Das Wesentliche, was ich mitnehme, ist die Erkenntnis, dass das Leben nur eine fließende Energie und jede Veränderung nur eine Transformation des Bewusstseins ist. Des Weiteren fand ich die Antwort, was uns stark beeinflusst: Unsere Grundstimmung ist stets vom Duhkha ergriffen. Diese und andere Erkenntnisse krempeln um und verändern das Bild des Seins.

Meld mich wieder aus Los Angeles!
Auf, auf und davon!!

English:

Time has come!

Waiting has come to an end. On Monday at 2 am local time I move on to LA via Shanghai! After almost 3 weeks of visa action in Kuala Lumpur the journey finally continues!

Terra is packed and ready to go, we can hardly wait to cycle the first miles in the US! My winter equipment from Munich is already on its way! Thank you, Bubu!!!

Yesterday I registered on www.warmshower.com. It’s something like Couchsurfing but just for bikers. Promptly I received the first invitations from Canada and the US. I thought you contact people when you look for accommodation… A damn cool welcome by the community, which is already increasing my anticipation by far!!!

Now I leave Asia in approx. 50 hours, and I really have to say that it has changed me a little bit. The diversity of cultures, landscapes, architecture, religions, culinary delicacies, and, and, and… The essential that I take with me is the insight that life is only a flowing energy and every change is only a transformation of consciousness. Furthermore, I found the answer to the question what has great influence on us: Our prevailing mood continuously underlies the duhkha. This and other insights turn you inside out and change the conception of existence.

I’ll write again when I’m in LA!
Up, up and away!

Pleiten, Pech und Pannen…

Nun bin ich seit über einer Woche hier und es läuft zach… Begab mich bereits letzte Woche am Montag zur U.S. Botschaft, leider kommt man ohne einen Termin gar nicht rein. Also online einen Termin ausmachen, zunächst muss man sich schriftlich vorstellen. Es ähnelt einer Bewerbung samt Lebenslauf, seltsam, aber wohl notwendig. Schließlich bekam ich meinen Interviewtermin genannt: der 9. Februar… An dem Tag lass ich meinen Pass da und warte wieder auf mein Visum… Hab schon gewusst, dass die Amerikaner speziell sind, aber dass es so lange dauert…
Versuchte den Termin zur U.S. Botschaft in Singapur zu verlegen und in der Zeit die knappen 400 km runter zu radl’n, das ging leider nicht. Bürokratie… Somit sitz ich es aus… Spiele mit dem Gedanken, direkt von hier in die Staaten zu fliegen. Fest vor Augen hab ich meine neue Deadline, die Hochzeit eines Freundes! Es ist machbar, aber ich sollte jetzt mal langsam rüber und Kilometer fressen!
Als ob das nicht schon nicht genug wäre, sind meine Bargeldreserven verschwunden… 200 € und 50 $. Es ist kurios, denn sie waren in einem Geheimfach meines Geldbeutels, wo sie nicht rausfallen können. Kann mir kaum vorstellen, sie verloren zu haben. Es könnte sein, dass sich die jemand gekrallt hat. Seltsam ist, dass etwa 150 € in der Landeswährung noch da waren… Einige im Hostel sagten mir, es sei gestohlen und es ist eine Masche, Geld übrig zu lassen, um einen den Eindruck zu vermitteln, den Rest verloren zu haben. Wie dem auch sei. SCHEISSE!

English:

Bad luck

Now I’ve been here for a week now and everything goes only very slowly… Already last Monday I went to the US embassy but you don’t get in there unless you have an appointment. This means making an appointment online; first you have to provide a written introduction of yourself. It resembles an application including a résumé; strange but obviously necessary. Finally the interview appointment was announced to me: 9 February…On this day, I’ll leave my passport with them and continue waiting for my visa… I knew that Americans are special, but that it takes that much time…
I tried to shift the appointment to the US embassy in Singapore and to cycle the approximately 400 km down there in this short time, but it didn’t work out… Red tape… So I have to wait it out… I’m thinking about flying to the US directly from here. My mind is set on the new deadline: my friend’s wedding! It’s possible, but I really should go to the US and hit the pedals!
As if this wouldn’t be enough, my cash reserves are gone… € 200 and $ 50. It’s odd because the money was in a secret pocket in my wallet from where it cannot fall out. I can hardly imagine having lost it. It’s possible that someone has nicked it. Odd that € 150 in the national currency was still there… Some in the hostel told me that it’s a scam to leave a bit of the money to make the impression to have lost the rest. Anyway. SHIT!

Malaysia

Was für ein Land! Es fing gleich in Langkawi an, überall Rennradfahrer! Es dauerte nicht lang, da quatschte ich schon mit Einigen. Die Jungs vom malaysischen Nationalteam erklärten mir, dass das größte asiatische Rennen bevorsteht. „Tour de Langkawi“ ist so was wie die „Tour de France“!

Am nächsten Tag ging’s für mich nach Pinang. Am Hafen von Langkawi lernte ich einen Longdistance Biker aus Thailand kennen. „Leck“ kommt aus Phuket und tourt durch Südostasien. Ein äußerst netter Typ mit einer besonderen Ausstrahlung. Radfahren ist für ihn die Balance von Körper und Seele. Bei wenigen Menschen sah ich bisher diese Verkörperung von Leidenschaft. Daumen hoch!! George Town oder besser Pinang City, wie die Einheimischen die Stadt nennen, ist eine alte Kolonialstadt der Engländer mit viel Geschichte. Erstaunen ließ mich aber, dass dort Moscheen, Hindutempel, buddhistische Tempel und katholische Kirchen Nachbarn sind. Suchte und fand die Antworten zum harmonischen und friedlichen Miteinander. Die Antwort war, die ich immer wieder hörte „We are one Malaysia“. Unglaublich!

An meinem Geburtstag startete ich Richtung Kuala Lumpur. An dem Tag endete die dritte Etappe der Tour de Lankawi in Butterworth. Ich sah die Jungs von der Nationalmannschaft wieder. Sie schüttelten den Kopf, als sie mich sahen. Die folgenden Tage hatten wir wohl immer dieselbe Stärke. Fasziniert und vom Rennfieber gepackt, bemühte ich mich immer, vor ihnen am Ziel zu sein, um sie anzufeuern. Donnerte so schnell wie möglich über die Straßen, nahm jede Abkürzung wahr, verzichtete auf Pausen und am Ende hatte ich schon 100 km bis Mittag gerissen. Mein Terra, der so was wie mein bester Freund geworden ist, machte wie bisher keinerlei Ermüdungserscheinungen. Ganz im Gegenteil, wenn er irgendwo mal stand, kam er mir total gelangweilt vor. Nach dem zweiten Tag, an dem ich sozusagen mitfuhr, hielt ein Versorgungsfahrzeug der Mannschaft an. Die Techniker luden mich ein, nach dem Rennen in’s Mannschaftshotel zu kommen. Sie hatten zwar kein Bett mehr frei, dafür ich eine Matte. Ein super Abend, wir waren Essen und quatschten über das Rennen und meine Reise, während die Profis sich massieren ließen. Die sah ich leider immer nur am Morgen und im Ziel, dazwischen hatten sie ein ziemliches Programm. Schließlich ging’s für sie zur ersten Bergetappe! Da trennten sich auch unsere Wege. Am ersten Februar beenden sie das Rennen in Kuala Lumpur und ich werde natürlich dabei sein!

Auf dem Weg lernte ich noch Fred Rambo, 73 Jahre alt, aus Kanada kennen. Der älteste Radreisende bisher, sein Rad ist nicht viel jünger… :-) Er ist grad auf dem Weg von Singapur nach Bangkok. Hut ab, mein Herr!

Kuala Lumpur ist eine Megastadt mit vielen Gegensätzen. Während auf der einen Seite das einst höchste Gebäude der Welt, die Petronas Towers oder besser gesagt die Twin Towers, wie die Locals sie nennen, von weiteren Wolkenkratzern umgeben sind und sie eine wahnsinns Skyline bilden, sind nicht weit davon die, die an diesem Wohlstand keinen Anteil haben. Es gibt hier wie fast in jeder Megastadt ein Chinatown, aber auch little India. Buntes und lebhaftes Treiben auf den Straßen abseits der Skyline dominieren das Geschehen der Stadt und verleihen einen besonderen Touch. Die Menschen kommen auch hier aus verschiedensten Kultur- und Glaubensrichtungen. Bilden damit eine richtig nette Multi-Kulti-Gesellschaft. Zwischen den Wolkenkratzern läuft die Zeit ein wenig schneller, während die beschäftigten Geschäftsmänner zu Arbeit sausen, läuft die Jugend der Moderne vorbei und setzt Modetrends wie in jeder anderen Stadt.

Hier lernte ich den nächsten verrückten Radnomaden kennen. Bekannt war er mir schon in Nepal. Jeder Nepalese, mit dem ich sprach, erzählte mir von ihm. Er heißt Saurab, ist 22 Jahre alt und radlt seit 2002, bis 2020 will er 150 Länder bereisen und das alles ohne Geld! Seine Geschichte ist einmalig und unfassbar! Er kann keine Landkarte lesen, irgendjemand hat ihm ein Navi geschenkt, das aber geklaut worden ist… In den letzten 10 Jahren legte er eine Strecke von 56.000 km zurück, fährt mittlerweile sein sechstes Radl, die Anderen wurden ihm ebenfalls gestohlen… Als wir zusammen in der Stadt unterwegs waren, sperrte er es auch nie ab… Sein Equipment ist mehr als dürftig, ohne Kocher und Werkzeug ist er unterwegs… Essen tut er, was er bekommt, ein Mords-Schild an seinem Fahrrad zieht die Blicke auf sich. Dann erzählt er seine Geschichte und packt einen Ordner mit Zeitungsberichten aus Nepal und sonstigen Papieren aus. Seine Homepage ist grad im Aufbau, jemand aus Indien baut sie auf www.worldcyclistsaurab.com. Ihr findet ihn aber auch bei Facebook. Im kommenden Jahr will er auch nach Europa kommen. Ein sehr eigenartiger Typ, jedenfalls ist er der berühmteste Radlfahrer aus Nepal.

Für meine Wenigkeit heißt’s jetzt erst mal ein Visum für die USA besorgen und dann ab nach Singapur!

Bis dahin, Selamat tinggal!

English:

Malaysia

What a country! It already started in Langkawi, race bikers everywhere! It didn’t take long until I talked to some of them! The guys from the Malaysian national team explained that the biggest Asian race is about to start. “Tour de Langkawi“ is something like the “Tour de France“!

The next day I went to Pinang. At the port of Langkawi I got to know a long-distance biker from Thailand. “Leck” is from Phuket and tours through Southeast Asia. A totally nice guy with a special charisma. For him, biking is the balance of body and mind. I’ve seen this embodiment of passion in only a few people so far. Thumbs up!! George Town or better Pinang City, as the locals call the city, is an old British colonial town with lots of history. I was astonished that mosques, Hindu temples, Buddhist temples and Catholic churches neighbor each other there. I searched and found the answers for a harmonious and peaceful co-existence. The answer that I repeatedly heard was: “We are one Malaysia”. Incredible!

On my birthday I started towards Kuala Lumpur. On this day, the third stage of the Tour de Lankawi ended in Butterworth. I again met the guys from the national team. They shook their heads when they saw me. The following day, we presumably were equal in strength. Fascinated and gripped by the racing flu, I always exerted myself to reach the finish before them to cheer for them. As fast as I could I shot through the streets, took every short cut, omitted breaks and in the end I already covered 100 km until noon. My terra, which had become something like my best friend, hasn’t got tired so far. Quite the opposite: When it stood somewhere, it made a bored impression to me. On the second day, on which I literally participated, a care vehicle of the team stopped. The technicians invited me to come to the hotel after the race. Though they didn’t have a spare bed, I had a camping mat. It was a great evening; we dined out and talked about the race and my journey while the professionals had a massage. Unfortunately, I only saw them in the morning and at the finish, in-between they had a tough program. Finally, it was time for them for their first mountain stage! And there we went our separate ways. They finish the race in Kuala Lumpur on 1 February, and of course I’m going to be there!

On my way I also got to know Fred Rambo, 73 years old, from Canada. He’s been the oldest bike traveler so far, and his bike isn’t much younger… :-) He’s on his way from Singapore to Bangkok. Respect, man!

Kuala Lumpur is a megacity with many contrasts. While on the one hand the former highest building in the world – the Petronas Towers, or Twin Towers, as the locals call them – is surrounded by further skyscrapers, thus building an amazing skyline, there are very close those, on the other hand, who don’t share this wealth. Like in almost all megacities, there is also China Town, but also Little India. Colorful and vivid buzz of activities in the streets offside the skyline dominate the going-ons of the city and make it a special atmosphere. People here have different cultures and beliefs, thus making it a real multicultural society. Between the skyscrapers time goes by a little bit faster, and while busy businessmen hurry to work, the modern youth walks by and sets fashion trends like in every other city.

Here I got to know the next crazy bike nomad. He had been known to me already in Nepal. Every Nepalese I had talked to told me about him. His name is Saurab, he’s 22 years old and he’s been biking since 2002 and until 2020 he wants to travel to 150 countries, and all this without money! His story is unique and sensational! He can’t read any maps, and someone gave him a navigation system as a present which, however, was stolen…During the last 10 years he has covered a distance of 56,000 km, his current bike is his sixth in the meantime because the others were stolen, too…When we were en route together in the city, he didn’t even lock his bike… His equipment is more than scanty; he’s on his way without a cooker and tools… He eats what he can get, and a huge sign on his bike attracts attention. Then he tells his story and unpacks a folder with newspaper stories as well as other papers. His homepage is being set-up at the moment by someone from India: www.worldcyclistsaurab.com. You’ll also find him on Facebook. The following year he intends to come to Europe. He’s a very peculiar guy, but anyway, the most famous biker from Nepal.

For my humble self it’s time to get a visa for the US and then off to Singapore!

So long, Selamat tinggal!

Bazi – Action die Vierte…

Setzte mit der Fähre von Ko Lanta nach Hat Yau über. Von dort aus wollte ich rüber nach Pak Bara radl’n und dann mit dem Boot nach Ko Bulon Leh und Ko Lipe. Nun, rund um Hat Yau verzweigen sich unzählige Bäche, Flüsse und Kanäle. Laut meinen Recherchen hätte es da Brücken geben sollen, über die ich hätte fahren können. Nix da… Den ganzen Tag eierte ich rum und jede Straße endete am Wasser. Da war’s klar, der einzige Weg ist ein dicker Umweg über Trang. Am Ende landete ich wieder am Hafen, an dem ich ankam, 65 km in den Beinen und ja, ich habe mich zum ersten Mal dickst verfahren… Des Weiteren haben die Inseln, die ich sehen wollte, keinen Hafen. Man steigt dann um auf ein Holzbootal und das bringt dann einen an den Strand. Mit dem Radl ein ziemliches Unterfangen. Also ließ ich es leider und begab mich direkt nach Langkawi in Malaysia.

So eine Sch…

English:

Bazi – Action the Fourth

With the ferry I went from Ko Lanta to Hat Yau. From there I wanted to cycle to Pak Bara and then by boat to Ko Bulon Leh and Ko Lipe. Well, countless creeks, river and channels branch off around Hat Yau. According to my research, there should have been bridges I could have crossed. But no… I went back and forth all day long, and every street ended in water. Then it was clear that the only way was a long detour via Trang. In the end, I was back at the port, where I had arrived earlier, after 65 km of cycling, and yes, for the first time I lost my way… Moreover, the islands I wanted to see don’t have a port. You then have to change to a little wooden boat which then brings you to the beach. What an act with the bike. Therefore, I left it to be and went directly to Langkawi in Malaysia.

Sh…

Melancholie im Paradies

Seit dem Tag, an dem die Maschine mit Bubu Ko Samui verlassen hat, fehlt mir jeglicher Antrieb. Steuerte drei verregnete Tage durch das Land an die Westküste. In Krabi erwischte ich noch das letzte Boot nach Ko Phi Phi. Dort, nach einem langen Tag angekommen, traf ich auf geballten Tourismus. Es erinnerte stark an Haad Rin. Selbst die Locals sagten mir, es sei „too much“. Abends am Strand ist das kristallklare Wasser eine reine Toilette. Ich schäme mich für diese Leute, die im Delirium denken, mit ein paar Dollars sich alles erlauben zu dürfen und der Natur kaum Respekt verleihen. Phi Phi und ihre Schwesterninseln waren und sind landschaftlich über und unter Wasser ein Paradies. Riesige Felsmassive ragen aus dem Wasser und verbergen unglaubliche Naturschönheiten. Weiße Strände, die sich wie Puderzucker an den Füßen anfühlen. Unter Wasser eine andere Welt. Fischschwärme, die das Licht der Sonne in allen Farben reflektieren und einen staunen lassen. Der Ozean hat eine besondere Energie, die ich nur selten in der Natur so intensiv spürte. Ein tiefes Gefühl von Ehrfurcht und Respekt fesselte und drängte mich, speziell nachts ins Wasser zu gehen, um mehr zu begreifen. Leider kann ich es bis heut noch nicht deuten…

Auf Ko Lanta lernte ich einige Einheimische kennen, die ersten Alternativen in Thailand. Um nur einen dieser beeindruckenden Menschen zu erwähnen. Shadow, sein Name, mit dem er sich vorstellte. Er lebt im Dschungel und baut seit drei Jahren sein Haus. Es besteht komplett aus Dingen, die er in der Natur findet. Abgestorbenen Bäumen gibt er neues Leben und sie tragen seine Konstruktion. Müll, wie Glas und Plastik, das an den Strand angespült wird, verarbeitet er in den Fassaden. Seine Art des Recyclings, in meinen Augen reine Kunst! Kleinkram, die keine Verwendung im Haus haben, verarbeitet er zu Schmuck oder Dekoration. Viele dieser Dinge verkauft er in kleineren Läden auf der Insel. Shadow selber strahlt eine zufriedene, positive Energie aus, die mich inspiriert und begeistert! Habe drei Tage lang meine Weiterreise immer wieder verschoben. Die Stimmung in mir war und ist weiterhin antriebslos und melancholisch. Andererseits tut mir die Zeit hier gut, jeden Tag lerne ich neue Wörter und bekomme das Gefühl, unter Freunden zu sein.

Auf der Insel traf ich den nächsten Longdistance-Biker. Christoph (http://soifdailleurs.blogspot.com/) aus Frankreich ist soeben nach 10 Monaten radl’n eingetroffen. Er fuhr die Südstrecke über die Türkei, Iran usw. Er wird von Phuket heimfliegen. Seine Freundin hat mit der Sehnsucht zu kämpfen. Pünktlich zu ihrem Geburtstag möchte er sie überraschen!

Für mich geht’s morgen ab auf’s Festland und dann allmählich Richtung Malaysia. Es gibt noch ein paar Inseln auf dem Weg, die ich sehen will. Hoffe, noch viel Kraft vor dem nächsten Kontinent zu tanken und die Lust wieder zu finden…

English:

Melancholy in paradise

Since the day when the plane with Bubu left Ko Samui, all my drive has gone. For three rainy days I wandered around the country on the west coast. In Krabi I caught the last boat to Ko Phi Phi. When arriving there after a long day, I encountered concentrated mass tourism. It heavily resembles Haan Rin. Even the locals told me that is was too much. In the evenings at the beach, the crystal clear water is turned into a toilet. I’m ashamed for these people who think in their delirium that they can do everything with a few dollars and who don’t appreciate nature. Phi Phi and its neighboring islands were and are paradise in terms of scenery above and under water. Huge rocks rise out of the water and hide incredible natural beauties. White beaches that feel like powdered sugar under the feet. Under water a different world. Shoals reflecting the sun light in all colors and that astonish you. The ocean has a special energy which I have seldom felt in nature in such an intense way. A deep feeling of esteem and respect captivated me and urged me to go into the water especially at night. Unfortunately, I haven’t been able to interpret it until today…

On Ko Lanta I got to know several locals, the first alternative people in Thailand. Just to mention one of these impressive people: Shadow, his name with which he introduced himself. He lives in the jungle and has been building a house for three years. It’s completely made of the things he finds in nature. He gives new life to dead trees and they carry his construction. Garbage – like glass and plastic – which is washed to the beach, is integrated into the façades. His way of recycling is pure art in my eyes! Bits and pieces he can’t use in the house are processed to jewelry or decoration. He sells many of these things in smaller shops on the island. Shadow himself emanates a content and positive energy that inspires and elates me! For three days, I procrastinated my onward journey again and again. My mood was and still is sluggish and doleful. On the other hand, the time here does me good. Every day I learn new words and I get the feeling to be among friends.

On the island I met the next long-distance biker. Christoph (http://soifdailleurs.blogspot.com/) from France has just arrived after 10 months of biking. He took the south tour via Turkey, Iran etc. He’s going to fly home from Phuket. His girlfriend misses him very much. He intends to surprise her in time for her birthday!

Tomorrow it’s time for me to go to the mainland and then gradually towards Malaysia. There are a few islands on my way I want to see. I hope to revitalize myself and to regain enjoyment before heading to the next continent…

Oh man…

Die letzten Wochen hallen noch sehr intensiv nach, das Heimweh ist jetzt stärker denn je… Es war einfach unglaublich!! Die Motivation ist am Nullpunkt, obwohl ich weiß, dass die weitere Strecke wie bisher sehr interessant sein wird und viele neue Situationen mitbringt. Zudem kommen auch einige Planänderungen. Werd erst mal nach Kruat in Krabi heizen und einen Ausflug nach Ko Phi Phi machen. Allen, denen ich begegne, sagen, dass ich dahin muss. Schau ma mal… Phuket lass ich aus, vom Massentourismus hab ich die Nase voll… Danach zurück auf’s Festland und ab durch zwei Nationalparks nach Malaysia. An Kuala Lumpur vorbei nach Singapur. Von dort werd ich in die USA fliegen. Indonesien und Australien sind gestrichen. Gründe dafür sind Zeit und Geld… Irgendwie hängt das auch zusammen, ist das so?? Laut Plan hätte ich bereits in Indonesien sein müssen. Pläne… Das Wetter wird da auch nicht besser, und da ich Schnee dem Regen vorziehe, geht’s früher in die USA. Somit werd ich voraussichtlich auch früher in München ankommen! Ein Ansporn dafür wär schon die Hochzeit eines Freundes. Irgendwie juckt es mich bei dem Gedanken…
Zum Schluss noch, Bubu… Ich bewundere deinen Biss und Bums in den Beinen, aber auch deine Geduld, die man manchmal braucht. Es war eine Wahnsinns-Zeit, freu mich schon auf die nächste Tour! Werde dich vermissen und im Herzen bei mir tragen…
Kuriositäten:
Auf Ko Tao trafen wir Jack wieder. Hab ihn in Varanasi in Indien kennengelernt. Supernetter Typ aus Finnland, mit dem wir richtig viel Spaß hatten! Auf Ko Phangan die nächste Begegnung. Leni und Niklas aus Norddeutschland. Die Beiden lernte ich in Golmud in China kennen! Ko Samui, am Abend, bevor ich starten wollte. Hing ich an der Bar rum, emotionales Erdbeben in Bauch und Kopf! Da kam ein Typ an die Bar und bestellte ein Bier, sah mich an und meinte, dich kenn ich doch. Scheiße, ja! Nepal, ein kleines Dorf auf einer Brücke, keine 70 km von der chinesischen Grenze! Richard ist mit 40 Leuten in einem Bus von London nach Sydney unterwegs. Der Trip dauert 5 Monate! Verrückt sie ausgerechnet hier und an dem Tag zu sehen! In Thailand lernten wir weitere Radreisende – Susanne aus Deutschland, eine Familie aus Frankreich und einen Mann aus Tschechien – kennen! Alle auf Südostasien-Trip!
Grüße an alle und wünsche weiterhin viele spannende Abenteuer! Wer weiß, vielleicht sieht man sich noch mal…?

PS: FROHES NEUES!


English:

Oh man…

The last weeks still echo intensively, home sickness has been stronger than ever… It was just incredible! Motivation is at point zero although I know that the coming route will be as interesting as before and will bring many new situations. Additionally, there are also changes in the plan. First, I’m going to speed to Kruat in Krabi and make a trip to Ko Phi Phi. Everyone I meet tells me I have to go there. Let’s see… I will omit Phuket; I’m fed up with mass tourism… Then I head back to the mainland, passing two national parks on the way to Malaysia. Past Kuala Lumpur to Singapore. From there I fly to the US. Indonesia and Australia are omitted. Reasons for this are money and time… Somehow they are related to each other, right?? According to the plan, I should be in Indonesia already by now. Plans… The weather won’t be better there, and as I prefer snow over rain, I’m going to the US earlier. Therefore, I’ll be in Munich earlier too! A friend’s wedding would be a spur. Somehow it itches me inside when thinking about it…
Finally, Bubu… I admire your elan and the power in your legs, and also your patience that is sometimes needed. It was an amazing time; I’m already looking forward to the next tour! I’ll miss you and carry you in my heart…
Oddities:
On Ko Tao we met Jack again. I had got to know him in Varanasi in India. He’s a super nice guy from Finland with whom we had lots of fun! On Ko Phangan the next encounter: Leni and Niklas from Northern Germany. I had got to know them in Golmud in China! Ko Samui at the evening before I wanted to move on. I was hanging out at a bar with an emotional earthquake in my guts and my head! Then a guy came to the bar and ordered a beer, looked at me and said that he knew me. Shit, yes! From Nepal, a little village on a bridge, merely 70 km away from the Chinese border! Richard is now on his way by bus from London to Sydney with a group of 40 people. The trip takes 5 months! How crazy to meet them exactly here of all places and just on this day! In Thailand we got to know other bike travelers – Susanne from Germany, a family from France and a man from the Czech Republic! All on their Southeast Asia trip!
Regards to all of you, I wish you further exciting adventures! Who knows, maybe we meet again…?

PS: HAPPY NEW YEAR!


Ko Samui

Ein Platz auf Ko Samui, wo man unbedingt sein muss, ist The Rock Beach Bar on private Beach Hinta Hinyai! Wer mal herkommt, wird das sofort verstehen! Es ist eine kleine Bar, simpelst aus Holz halb in den Felsen gebaut, davor ein Ministrand. Die Atmosphäre ist wie die Cocktails, die mit echten Orchideenblüten serviert werden und bisher einfach die Messlatte um Dimensionen steigert. Gleich um’s Eck gibt’s das Samui Beach Resort, Cyclists bekommen 20 %! (www.samuibeachresort.com) Wer Ruhe, Entspannung und super Lage direkt am Strand sucht, ist hier goldrichtig! Es gibt hier nichts, worauf man verzichten muss. Unterkünfte aller Kategorien, eine gut bestückte Bar am Strand mit Pool und chilligen Sound. Thai-Massagen direkt am Meer! Darüber hinaus freundliches Personal und der Besitzer Remco Janseen ist einfach nur cool! Der sportbegeisterte Holländer hat uns bei unserer Ankunft erst mal ein Bier ausgegeben! Merci, alles Gute und viel Erfolg beim Verkauf von Bubus Bike! Wir schafften das nicht, MTB-Sport ist hier nur rar… Aber Remco vom Resort will es weiter versuchen… Ich glaub, mehr kann man zu der Ecke Ko Samui’s nicht sagen?! Das erste Mal verspüre ich wieder Gastfreundschaft wie in Russland.

English:

Ko Samui

A place on Ko Samui where you have to go is “The Rock Beach Bar on private Beach Hinta Hinyai“! Should you go there, you will immediately understand why! It is a small bar, totally simply made of wood, half built into a rock, and in front of it a very small beach. The flair is like the cocktails which are served with real orchid blossoms, and which has raised the standard by dimensions. Right around the corner there is the Samui Beach Resort, and cyclists get 20% off! (www.samuibeachresort.com) Those who look for quietness, relaxation and a perfect location right at the beach are just dead right here! There is nothing to miss. Accommodations of all categories, a well-equipped bar at the beach with a pool, and chilled sound. Thai massages directly at the sea! In addition, friendly staff and the owner, Remco Janseen, is just a cool guy! The Dutch guy, who is keen on sports, provided us with a free beer right at our arrival! Thanks, all the best and good luck with selling Bubu’s bike! We can’t manage that, mountain biking is rather rare here… However, Remco from the Resort will further try to do so… I guess I can’t say more about Ko Samui?! For the first time, I have felt such hospitality just like in Russia.

Ko Phangan

Das war mal wieder ein kleiner Schock. Wir wollten zur weltberühmten Full Moon Party und dort das Neujahr feiern. Auf dem Weg vom Hafen gab es teilweise Steigungen von 20 % – verrückt! Nun war alles am Strand „Haad Rin“ gnadenlos ausgebucht. Da sahen wir eine kleine Bucht, quasi schräg gegenüber, mit einem Schriftzug „Camp“. Nach kurzen Gesprächen mit den Locals war klar, die erreicht man nur mit dem Boot. Wie wahr. Man muss an Dschungel, Fels und Affen vorbei. Es hat nicht lang gedauert, da waren wir mit dem bunten Partyvolk überfordert und beschlossen, dort am Camp zu zelten. Die Räder stellten wir bei der Polizei unter und machten uns auf den Weg. Es hatte einen Touch von der Wies’n. Mordsverhandlungen mit dem Shipmaster vom kleinen Boot. Die Preise schwankten sehr, es war das Event des Jahres und jeder hat nur Kohle im Kopf. Schon bemerkenswert, wie die Gier und Alkohol die Menschen verändert… Am Camp angekommen, begriffen wir sehr schnell, dass Sirna, ein Russe mit seiner Frau in unserem Alter, Idealisten sind. Ohne große Mittel, abgeschnitten von der Zivilisation ein solches Projekt zu starten, ist schon sehr gewagt! Dennoch, alter Schwede, Respekt! Ein eigenes Boot wäre schon eine Unabhängigkeit von den dreisten Bootsfahrern. Um dort wegzukommen, muss man einen großen Pfeil schreiend und pfeifend in die Höhe halten. Wenn man Glück hat, kommt dann auch einer. Am ersten Januar haben wir es den ganzen Tag vergeblich versucht. Am Ende blieben wir noch eine Nacht. Den Rest des Tages machten wir den Strand sauber, die erste gute Tat des Jahres! Trotz aller Schwierigkeiten war das schon was sehr Besonderes, alleine mit dem Paar aus Russland an dem sonst menschenleeren Strand ins neue Jahr zu feiern. Die Musik war gut zu hören und für das Feuerwerk war das quasi die Pole Position! Zurück in der Zivilisation waren wir saufroh über unseren einsamen Strand der letzten Tage. An der Stelle danken wir dem russischen Pärchen und drücken die Daumen! Die Straßen rochen wie Indien in der Mittagshitze, alles total vermüllt. Viele nehmen ein Andenken mit nach Haus. Zerschnittene Füße durch die vielen Scherben am Strand und Straße. In diesen Momenten vermissten wir Ko Tao sehr und hofften, auf Ko Samui Ähnliches zu finden.

English:

Ko Phangan

Again, this was a little shock. We wanted to go to the world-famous Full Moon Party and celebrate the New Year there. On the way to the port there were ditches up to 20% – crazy! Well, everything on “Haad Rin” Beach was fully booked to the last place. Then we saw a little bay, quasi diagonally opposite, with the letters “camp”. After shortly talking to the locals it was clear that the bay can only be reached by boat. True enough. You have to pass jungle, rocks and apes. It didn’t take long until we were overstrained by the variegated party folks and decided to camp out in the camp area. We stored our bikes at the police and set off. It was a little bit like the “Wiesn”. Tough negotiations with the shipmaster of the small boat. Prices fluctuate very much due to the event of the year and everyone has only money on their minds. Remarkable how greed and alcohol change people… When arriving at the camp, we quickly realized that Sirna, a Russian, and his wife of our age are idealists. It is very brave to start such a project if you have no large funds and if you are cut off from civilization! Nevertheless old chap, respect! Even an own boat would mean independence from the impudent boaters. In order to leave, you have to hold up high a large arrow, thereby screaming and whistling. If you’re lucky, someone picks you up. On 1 January we tried in vain all day. In the end we stayed another night. The rest of the day we cleaned the beach, the first good deed of the year! Despite all difficulties, it was very special to celebrate the New Year alone with a Russian couple on a usually deserted beach. The music could be well heard and for the fireworks we virtually held the pole position! Back in civilization, we were just happy about our lonely beach of the past days. At this point we thank the Russian couple and keep our fingers crossed for them! The streets smelled like India in the midday heat and everything was clogged with garbage. Many take a souvenir home. Cut feet due to the many broken pieces of glass on the beach and in the streets. In moments like these we missed Ko Tao very much and hoped to find something similar on Ko Samui.

Ko Tao

Wir sind sprachlos… Am Ende der Mae Haad Bay gibt es eine Palme, an der Schaukeln angebracht sind. An der Bucht vom Freedom Beach kann man wunderbar schnorcheln. Fische in allen erdenklichen Farben. Auf dem Weg zum Mango Beach gibt es eine kleine Abzweigung zum Aussichtspunkt, von wo aus man beinah die ganze kleine Insel sieht. Mit einer kleinen simplen Bar und einem atemberaubenden Sonnenuntergang. Wir haben das Gefühl, im Paradies angekommen zu sein und verließen die Insel nur schweren Herzens.

English:

Ko Tao

We are speechless… At the end of the Mae Haad Bay there is a palm tree with swings attached to it. The bay of Freedom Beach is wonderful for snorkeling. There are fish in all imaginable colors. On the way to Mango Beach there is a little turnoff to the viewpoint from where you can almost see the entire little island. With a little simple bar and a breathtaking sunset. We have the feeling of having arrived in paradise, and we left the island only with a heavy heart.