Reise

Bangkok – Chumphon

Das war wohl mit das Beste der letzten drei Wochen! Es war
eine gute Idee, mit dem Bus aus der Stadt und dem Ballungsgebiet zu
fahren. Auch wenn die Straßen hier um Welten ruhiger sind als die
in Indien, ist es trotzdem weitaus schöner, an der Küste zu fahren.
Endlos einsame Strände, Berge, Nationalpark und wildeste Geräusche
in der Nacht! Mann! Es sind die Momente, wo man richtig merkt, wie
schön dieser Planet ist. Unser Heim ist so vielseitig und
atemberaubend! Tut mir, uns und unseren Kindern einen Gefallen.
Wann und wo auch immer ihr seid, ob Berge, Land, Wald oder Strand.
Nehmt einen Sack mit und bringt den Müll da raus! Es ist echt
pervers, wie unsere Vorfahren, aber auch wir in der Gegenwart mit
diesem Paradies umgehen! Sagt Nein zum Scheiß-Plastik!!!

English:

Bangkok – Chumphon

I guess this was the best in the past three weeks! It was a good idea to take the bus out of the city and thus out of the congested urban area. Though the streets here are by far quieter than those in India, it’s still way nicer to cycle along the coast. Endless lonely beaches, mountains, national park and the wildest sounds at night! Gee! These are the moments that make you realize how beautiful this planet is. Our home is so versatile and breathtaking! But please do me, us and our children a favor. No matter where you are at what time, may it be mountains, land, forest or beach. Take a bag along and take the garbage away! It is really perverse how our ancestors and also we in the present treat this paradise! Say No to the damn plastic!!!

Suwadii aus Bangkok!

Was soll ich sagen, Bubu begrüßte mich am Flughafen mit einem Bier, sie landete zwei Stunden vor mir. Danach ab ins Hostel und einen Mai Tai trinken! Das Wetter ist einfach nur super, kein Gehupe auf der Straße und es ist sauber! Die Thais erscheinen mir, wie soll ich sagen, irgendwie sanft und gar nicht aufdringlich. Die Stadt ist voller Touris, ein Mix aus jungem Feiervolk, Globetrottern und vereinzelt Familien. Gäbe es sie nicht, wäre die Kao San Road, welche das Epizentrum des Tourismus ist, einfach nur leer.
Nun starten wir morgen, mit einem Tag Verspätung, Richtung Chumphon. Von dort aus mit dem Schiff auf Ko Tao, Ko Pha Ngan und Ko Samui. Zunächst geht’s mit dem Bus raus aus der Stadt und dem Ballungsgebiet nach Phetchaburi. Will Bubu nicht die Freude am Fahren nehmen. Der Verkehr erscheint mir hier viel ruhiger und entspannter als in Indien, die Straßen sind aber ähnlich verstopft und voller Abgase…
In den letzten drei Tagen haben wir uns ein wenig die Stadt angeschaut, ein Fahrrad besorgt und einen Bus ausfindig gemacht. Eins ist mir gleich aufgefallen! Waren es in Indien noch Maximum 3€ pro Tag, die zum Leben reichten und dabei musste man nicht mal aufs Geld achten, ist es hier potenziell teurer… Im Vergleich zur Heimat ist es zwar immer noch günstig, aber schon komisch, an einem Tag das auszugeben, was für eine Woche Indien reicht…
Jetzt ist Sonne, Strand, Meer, lecker Küche und neue Mentalität angesagt. Das auch noch zu Zweit! Weihnachten und Neujahr! Wir können es kaum noch erwarten, morgen früh zu starten, raus aus der Stadt und die Natur Südostasiens erleben!
Wünschen euch frohe Weihnachten und an super guad’n Rutsch ins Neue Jahr! Klinke mich jetzt aus, den nächsten Beitrag gibt’s dann aus Ko Samui.

PS: Das Mutter-Teresa-Haus war schon was. Man setzte mich, aufgrund meiner wenigen Erfahrung, in einer Einrichtung mit körperlich und geistig eingeschränkten Menschen ein. Hab schon Einiges zuvor gesehen, aber das war schon heftig! Es gibt auch eine Krankenstation mit Erkrankungen, die ich bis dahin nur vom Hörensagen kannte… Unglaublich, wie viel Kraft und Hingabe aus Liebe zu Menschen Mutter Teresa entwickelt hat! Die Eindrücke hallen noch nach…

Servas und bis bald!

English:

Suwadii from Bangkok!

What shall I say? Bubu welcomed me at the airport with a beer as she had landed two hours earlier. Then we went off to the hostel to have a Mai Tai! The weather is just marvelous, no honking in the streets and it’s clean. The Thais seem, how can I say, somehow gentle and not obtrusive at all. The city is full of tourists, a mixture of young partygoers, globetrotters and sporadically you see families. If they all weren’t here, then Kao San Road, which is the touristic epicenter, would just be deserted.
Tomorrow we’ll start – with a one-day delay – towards Chumpon. From there we take the ship to Ko Tao, Ko Pha Ngan and Ko Samui. First, we take the bus out of the city and out of the congested urban region to Phetchaburi. I don’t want to steal Bubu’s joy of cycling. Traffic seems much quieter and more relaxed than in India, but the streets are similarly congested and full of emissions…
Within the last three days, we went sightseeing in the city a little bit, bought a bike and found a bus. There is one thing I immediately noticed! In India, it was a maximum of € 3 per day that were enough for living and you didn’t even have to watch your spending, but here it’s potentially more expensive… Compared to our home country, it’s still inexpensive, but it’s strange to spend as much money on one day here as you do in one week in India…
Now it’s time for sun, beach, sea, delicious food and a new mentality. All this even for both of us! Christmas and New Year! We can hardly wait to start tomorrow morning, to get out of the city and to experience Southeast Asia’s nature!
We wish you a Merry Christmas and a Happy New Year! I’m out of here for now, the next article follows from Ko Samui.

PS: The Mother Teresa House was impressive. Due to my little experience I was assigned to work in a facility for mentally and physically handicapped people. I’ve seen many things before, but this was really hard! There is also a hospital ward with diseases I had only known before from hearsay until then… It is incredible how much strength and commitment Mother Teresa developed from her love to people! The impressions still echo in my mind…

Bye and so long!

West Bengal „Kalkutta“

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Bekomme Pipi in den Augen, wenn mich die Nachrichten von der Heimat erreichen. Feiner Powder in den Bergen, gute Stimmung und gute Freunde, die zum Brettl’n aufbrechen… Wie gerne würde ich jetzt bei euch sein…! Brett’l wachsen, wie ein Kind vor Vorfreude kaum schlafen können, früh morgens an Tee kochen und mit einer super Truppe aufbrechen! Ja, die geilste Zeit des Jahres ist voll im Gange… Wenn es etwas gibt, was ich mehr mag als radl’n, dann ist es brettl’n! Schön im Tiefschnee toben, mittags einkehren, in der Sonne baden und dann noch mal im butterweichen Schnee die Kurven kratzen… Oh man, ihr fehlt mir! Das Einzige, worauf ich gut verzichten kann, ist der furchtbare Sound in den Après-Ski-Hütten ;-). Wünsch euch eine super Season!

Ah ja, Kalkutta, diese Stadt ist mit keiner anderen bisher vergleichbar. Laut, hektisch und chaotisch wie alle, aber diese unbeschreiblich bittere Armut… Es ist auch die größte Stadt bisher auf der Reise. Die offizielle Zahl liegt bei ca. 15 Mio. Geschätzt wird aber um die 20! Die Inder haben erst vor Kurzem mit der Registrierung begonnen… Das Straßenbild wird durch Kolonialbauten der Briten geprägt. Es scheint, als ob seit dieser Zeit niemand mehr was daran gemacht hat. Hier gibt es eine U- sowie Straßenbahn. Somit ist man wesentlich schneller unterwegs als mit Bus oder Tuk-Tuk. Der Verkehr auf der Straße ist eh am kollabieren…

In Varanasi hab ich mir sagen lassen, dass man in Kalkutta in der Sudderstreet absteigt. Nun bin ich hier in einem günstigen Hostel. Im Schlafsaal ist jedes Bett von Bettwanzen befallen… Nachts ist das ein Kampf gegen diese Viecher. Sie knacken richtig, wenn man sie tötet und die, die schon gebissen haben, spritzen Blut… Nach der ersten Nacht wollte ich gleich umziehen, aber andere Hostels haben dieselben Probleme oder sie sind voll. Somit muss ich mit den Wanzen auskommen… Tag zwei und ich machte mal wieder eine neue Erfahrung. Üble Diarrhö mit Übelkeit! Welcome to India, sagte mein Nachbar! Darauf aß ich zwei Tage nichts und verließ das Hostel nicht. Horrorvorstellungen schossen mir durch den Kopf, wenn die Leute von anderen erzählten, die seit zwei Wochen im Krankenhaus mit Typhus lagen. Ende gut, alles gut, Glück gehabt! Es hat mich jedoch so beeindruckt, dass ich gewisse Konsequenzen zog. Ab sofort ernähre ich mich hier nur noch vegan! Trau mich einfach nicht mehr, etwas Tierisches zu essen. Hab keine Lust, die kommenden Wochen aufs Spiel zu setzen.

Apropos kommende Wochen. Werde am Samstag nach Bangkok fliegen! Mein Bike hab ich bereits zerlegt und in eine Box gepackt. Bubu kommt auch am Samstag nach Bangkok. Wir werden zusammen bis Ko Samui radl’n und dabei Weihnachten und Neujahr verbringen! Juhe! Ich freu mich schon wie ein Schnitzel auf die Zeit!!
Die letzten drei Tage in Kalkutta sind auch schon verplant. Morgen werd ich mit Pierre um die Häuser ziehen. Er ist gestern hier angekommen! Saucool!! Am Freitag werd ich im Mutter-Teresa-Haus mitarbeiten. Hab noch keine Ahnung, was da auf mich zukommt und wo ich eingesetzt werde. Hoffe, dass ich mich gut einbringen kann. Bin ja auch ein Sozi in München, wenn ich nicht grad Rikscha fahre. Es interessiert mich einfach, wie sie hier organisiert sind und mit welchen Strukturen bzw. Standards sie, im Vergleich zu unseren Einrichtungen, arbeiten. Wie dem auch sei, es wird bestimmt eine super Erfahrung und ich freu mich schon, mit den Bedürftigen Freud und Leid zu teilen! Hoffe, ein wenig Energie, Zuversicht und Liebe geben zu können. Danach ab ins Bett, der Samstag fängt früh an und wird bestimmt wieder voller Ereignisse, Eindrücke und Emotionen!

Bis dahin!

English:

Original English quote of the stamp text:

“Poverty was not created by God but by you and me, because we have not learned to love our neighbors as ourselves.” – Mother Teresa 1910-1977

West Bengal “Calcutta”

I get tears in my eyes when I hear the news from home. Fine powder snow in the mountains, good spirits and good friends going snowboarding… I’d like to be with you guys! Waxing the board, being unable to sleep like a child from anticipation, making tea in the early morning and get going with a great group! Yes, the best time of the year is in full swing… If there is something I like more than biking then it’s snowboarding! Playing around in deep snow, stopping for a bite to eat at noon, bathing in the sun and then cutting the curves in the butter soft snow again…. Oh guys, I miss you! The only thing I can do without is the horrible music at the après-ski huts ;-) Have a great season!

Ah well, Calcutta, this city can’t be compared to any other previous one. Loud, hectic and chaotic like all, but this indescribable poverty… Also, it’s been the largest city on my journey. The official inhabitant number is 15 million, but it’s estimated to be 20 million! The Indians have just recently begun with the registration… The street picture is dominated by British colonial buildings. It seems as if no one has done anything to the buildings since that time. There are subways and cable cars. Thus, you’re much quicker than by bus or tuk-tuk. Traffic in the streets is collapsing anyway…

In Varanasi I was told that in Calcutta you stay in Sudderstreet. Now I’m here in an inexpensive hostel. In the dormitory, every bed is infested by bed bugs… At night it is a battle against these critters. You can hear them crack when you kill them, and those which already bit, spray blood… After the first night I wanted to move immediately but other hostels have the same problems or are fully booked. So I have to bear the bugs… Day two and I again made a new experience. Bad diarrhea with nausea! Welcome to India, my neighbor told me. Following this, I didn’t eat for two days and didn’t leave the hostel either. Horror scenes crossed my mind when people talked about others being in hospital because of typhus for two weeks. In the end everything was fine, I was lucky! But it impressed me so much that I drew certain consequences. From now on I only eat vegan food here! I just don’t dare to eat anything from animals anymore. I’m not in the mood of risking the upcoming weeks.

Speaking of upcoming weeks: I fly to Bangkok on Saturday! I have already disassembled my bike and packed it into a box. Bubu also arrives in Bangkok on Saturday. Together we’re going to cycle to Ko Samui and thereby spend Christmas and New Year together! Yippee! I’m totally anxious about this time!!
The last three days in Calcutta are already fully planned up. Tomorrow I’m going to party out with Pierre. He arrived yesterday! Aces! On Friday I will work at the Mother Teresa House. I have no idea what’s expected of me and which field I’m going to be assigned to. I hope I can make a good contribution. In Munich, I work in the social field as well when I don’t drive a rickshaw. I’m just interested in how they are organized and which structures and/or standards they use in comparison to our facilities. Anyway, it’s going to be a super experience and I’m already looking forward to share joy and sorrow with those in need! I hope to give a little bit of energy, hope and love. Afterwards straight to bed, Saturday begins early and will surely be full of happenings, impressions and emotions!

So long!

Der zweite Eindruck

Indien ist schon gewöhnungsbedürftig. Ganz klar, für Radfahrer ist es  nicht zu empfehlen! Zum Glück gibt’s Nepal als Puffer mit der Akklimatisierung der anderen Art, bevor man auf eine andere Welt prallt. Nach vier Tagen Aufenthalt in Varanasi steigen aber die Neugier und das Interesse. Ich lernte dort supernette Leute kennen, sowohl Touris als auch Locals. Um nur einen zu erwähnen. Ingomar aus Rosenheim. Der erste Bayer seit Europa! Und was für einer. Trainierte letztes Jahr die Jugend bei den Löwen und kam grad aus Nepal, wo er am Annapurna und Everest wochenlang unterwegs war. Einfach ein saucooler Typ!

Interessant in Varanasi war definitiv der Ganges! Zur Monsunzeit steigt der Pegel und überschwemmt Teile der Altstadt – gut an den Bildern zu erkennen (die hohen Mauern der Gebäude). In Varanasi bestattet zu werden ist was Spezielles, hier unterbricht man die Reinkarnation und gelangt sofort ins Nirvana! Es besteht ein dichtes Kastensystem, das schon seit Tausenden Jahren funktioniert, ohne besonderer sichtlicher Veränderungen. Die Gassen mit ihren Menschen und Bäumen, die durch die Häuser wachsen, verleihen einen ganz besonderen Charme. Es ist eine Welt, die für uns übelst arm und chaotisch erscheint, dabei ist sie wahnsinnig reich an Kultur und Geschichte.

Das Fahren fiel mir jetzt ein wenig leichter. War auf dem Highway 2 unterwegs. Hier ist die Straße zweispurig in jede Richtung und damit sehr breit. Manchmal werden daraus fünf Spuren oder es kommen welche entgegen, aber damit kann ich mittlerweile gut leben. Es kam öfter vor, dass mich Motorradfahrer kilometerlang begleiteten und wir quatschten einfach. Zwar das Übliche, woher, wohin, aber für mich eine sehr nette Abwechslung zur Straße und der Wachsamkeit. Wenn ich anhielt, um Wasser zu tanken oder zu essen, waren sofort Menschen da und es wurden mit jeder Minute mehr. Dasselbe auch beim Zelten, sogar nachts kamen Zuschauer und wollten ins Zelt schauen… Als lästig empfand ich das nicht mehr, seit Varanasi wusste ich damit umzugehen…

Es juckt und zwickt in den Beinen, sie wollen brennen und arbeiten! Unglaublich, als ob man im Himalaya einen Motor eingebaut hätte! Wären die Tage nur länger… Die Sonne geht um 17 Uhr unter. Es ist Winterzeit, auch wenn einem das bei 28 Grad echt seltsam vorkommt… Sonst würd’s mich schon interessieren, was machbar ist…?

Bei einer der Pausen außerhalb von Kiosk und Straßenküche, wo man 10 Min alleine ist, kam ein Tuk-Tuk vorbei. Netter Typ, der natürlich dieselben Fragen stellte, aber von einem besonderen Ort in der Nähe erzählte. Es hat nicht lang gedauert, da hat er mich schon eingeladen! Naja, die letzte Einladung war in China, warum nicht… Etwa 20 km nördlich von der NH2 blieben wir in Bothgaya stehen. Sein Bruder hat ein Gasthaus, 300 Rupien die Nacht. Was für ein Fuchs… Nun, der Ort ähnelt Lumbini, viele verschiedene Tempel. Zu der Zeit findet dort zum sechsten Mal das internationale Treffen der Buddhisten statt. Aus aller Welt pilgern sie hierher zum Fuße des Berges, wo einst der Buddha sechs Jahre meditierte. Eine besondere Atmosphäre ohne Spannungen! Leider kam auch dort kein Gespräch zustande. Hätte noch einen Tag dranhängen sollen. Andererseits vielleicht auch gut so, die Antworten wird das Leben schon bringen…

Kurz vor Kalkutta machte ich noch einen Abstecher in Bishnupur, dort gibt es alte Terrakotta-Tempel. Irgendwie hat es mich nicht besonders beeindruckt. Vermutlich ist die Geschichte des Ortes spannender… Nach meiner Rückkehr hab ich so einige Nachforschungen auf dem Zettel.

Ich weiß jetzt, was für mich Reisen bedeutet. Es ist nicht das Ankommen, sondern das unterwegs sein. Ständig neue Sachen und Situationen, Land und Leute hautnah erleben! Wobei Ankommen auch saucool ist, mal spazieren gehen und nicht immer auf das Zeug achten!

Nun bin ich in Kalkutta und organisiere gerade meinen Flug nach Bangkok. Zur Stadt kann ich noch nix sagen, bin gerade eben erst angekommen. Es war eine gute Entscheidung, Indien noch eine Chance zu geben. Mein Bild hat sich ein wenig verändert. Ein ganz klarer Vorteil hier ist, dass man sich um Essen und Trinken nicht kümmern braucht. An jeder Ecke, alle paar Kilometer, ist ein Stand mit leckerem Essen! Manchmal hat das Essen auch Folgen, die ich lieber nicht erwähne… Ein Slogan, der mir nicht aus dem Kopf geht: India = I never do it again! Was das Radfahren betrifft, stimm ich voll und ganz zu!

Namaste!

English:

The second impression

India is a country you really have to get used to. And it is surely not recommendable for biking! Luckily, there is Nepal as a buffer with acclimatization of a different kind before colliding into another world. After a four-day stay in Varanasi, curiosity and interest increase though. I got to know very nice people; tourists as well as locals. Just to mention one of them: Ingomar from Rosenheim. The first Bavarian since Europe! And what a guy! Last year, he coached the youth team at the “Löwen” soccer club and just arrived from Nepal where he had been on his way at the Annapurna and the Everest for weeks. Simply a damn cool guy!

In Varanasi, the Ganges was definitely interesting! During the monsoon time, the water level rises and floods part of the historic city center – this can be clearly seen from the pics (the high walls of the buildings). To be cremated in Varanasi is special because reincarnation is interrupted there and one directly goes into nirvana! There is a compact caste system which has worked for thousands of years without any particular obvious changes. The small alleys with its people and trees growing through houses are especially charming. It is a world that seems thoroughly poor and chaotic to us, but it is extremely rich in culture and history.

Biking was now a bit easier for me. I was travelling on Highway 2. There the street has two lanes for each direction and is thus very broad. Sometimes five lanes are made out of it or someone heads directly towards you, but meanwhile I can live with it quite well. Several times I was accompanied by motorcyclists and we just chatted for kilometers. Although it was the usual – where from, where to – it was a very nice diversion to the street and the vigilance. When I stopped for refilling water or eating, there were immediately people around me, getting more with each minute. The same happened when I camped: Even at night, spectators wanted to take a look into the tent. I didn’t find it annoying anymore because since Varanasi I knew how to deal with it…

In my legs I can feel the urge to move; they want to hurt and work again! Incredible, as if a motor was integrated into them at the Himalayas! I wish the days were longer… The sun sets at 5 pm. It’s winter time here, even if it feels strange with a temperature of 28 degrees. Otherwise I’d would like to know what’s possible…?

During one of the breaks outside of kiosks and street kitchens, where you are alone for 10 minutes, a tuk-tuk came by. A nice guy who of course asked the same questions but also told me about a special place nearby. It didn’t take long until he invited me! Well, I received the last invitation in China, so why not… Approx. 20 km north of the NH2 we stopped in Bothgaya. His brother had a guesthouse for 300 rupees per night. What a smart guy… Well, the place resembles Lumbini, with many different temples. At this time, the sixth international meeting of Buddhists takes place there. People from all over the world make a pilgrimage to this place where the Buddha had meditated for six years. An exceptional atmosphere without tension! Unfortunately, no conversation came up. I should have added another day. On a second thought, may it’s good like this, life will surely provide answers …

Shortly before Calcutta I made a detour in Bishnupur where there are old terra cotta temples. Somehow it didn’t impress me much. The story of the place is presumably more interesting… I’ve added some things to my note pad to research after my return.

Now I know what traveling means to me. It’s not about arriving but about being on the way. All along new things and situations, experiencing customs and cultures first-hand! Although it’s totally cool to arrive somewhere, to take a walk and not to have to pay attention to the stuff!

Now I’m in Calcutta and I’m organizing my flight to Bangkok. I can’t say anything about the city yet as I’ve just arrived. It was a good decision to give India another chance. The picture I have in my mind has changed a little bit. An obvious advantage here is that you don’t have to look after food and drink. In every corner, every few kilometers there is a stand with delicious food! Sometimes, eating this food has consequences which I’d rather not like to mention… One slogan which I can’t get out of my head: “India = I’ll never do it again”! As regards to biking, I totally agree!

Namaste!

Die Hölle hat einen Namen…

Die ersten Tage nach Kathmandu durch Nepal waren landschaftlich noch ein Schmaus! Meine Route führte mich zu Beginn über eine Seasonal Straße. 1.400 hm, 70 km über schlechte Feldwege, dabei überquerte ich mehrere kleine Flüsse und bekam nasse Füße. Bazi wollte mal abkürzen… Danach lief es wie von selbst, im Flachen donnerte ich über asphaltierte Straßen mit bis zu 28 Sachen. Himalaya sei Dank! Am dritten Tag erreichte ich Lumbini, Geburtsstätte Buddhas. Ein totaler Flop… Es ist heute nicht mehr als ein architektonischer Erlebnispark der buddhistischen Tempelkunst. Beinah jedes asiatische Land hat oder baut einen Tempel! Mönche, mit denen man sprechen könnte, suchte man hier vergeblich…

Nun bin ich in der Hölle, zumindest was das Radfahren betrifft. Indien ist der Horror, Reflexe sind hier das A und O! An meinem ersten Tag hat mich ein Auto beim Überholen gestriffen. Ihm kam ein Bus entgegen, der gerade einen Lastwagen überholte… Ich machte daraufhin die Bekanntschaft mit dem Graben. Es war recht weich, weil er voller Müll war… Meine Tasche hat’s ein wenig erwischt, ein paar Glasscherben steckten drin. Glück gehabt! Das Auto hielt natürlich nicht an… Der Tag fängt mit purem Stress an. Alles was sich irgendwie bewegen kann, ob Mensch oder Tier, ist auf der Straße. Ein rein wildes Gehupe, manche bleiben beinah die ganze Zeit drauf. Die Maxime ist dann, wenn man durch größere Dörfer oder gar Städte fährt. Alles bewegt sich im Schritttempo, alles hupt was eine Hupe hat, die sind so was von laut und grell, dass man kurz vor dem Durchdrehen ist! Motorradfahrer schubsen einen, um vorbeizukommen und es stinkt! Ich schwanke täglich zwischen Frustration und Aggression. Unter meinem Halstuch, das ich stets über der Nase trage, bekomm ich kleine Tourette-Anfälle, die zum Glück niemand sieht und hört. Lunge und Augen brennen in den Abgasen der Autos und dem Rauch von brennendem Müll. Auf der ganzen Reise ist bisher viel passiert, aber das hier ist der Wahnsinn! Jetzt bin ich in Varanasi und hab, um es auf den Punkt zu bringen, so was von die Schnauze voll! Das Hostel, in dem ich die erste Nacht war, ist direkt am Ganges und an dieser Stelle werden 24 Std. täglich Leichen verbrannt. So, ich roch es im Zimmer, das ich mir mit einem Salamander teilte… Nervlich kurz vor der Kapitulation, zog ich in ein anderes Hostel. Hier lerne ich viele Menschen aus aller Welt kennen, nette Gespräche, bei denen ich zum ersten Mal abschalten kann. Das tut mir gut, denn als ich hier ankam, war ich stark am Überlegen, weiter mit Bus oder Bahn zu fahren. Nun fasse ich neuen Mut und gebe Indien noch eine Chance. Fährt mich aber noch einmal etwas an, dann werde ich mein Glück nicht mehr länger strapazieren!

Jetzt zu Varanasi. Bei dem ersten Spaziergang stieg ich schon mal in einen dicken Haufen Scheiße… Die Menschen halten mitten in der Stadt Tiere. In schmalen Gassen findet man an jeder Ecke Kühe und Ziegen. Dementsprechend sehen auch die Wege aus. Das Leben spielt sich komplett auf der Straße ab. Hier kommt man zur Welt, hier isst man, hier verrichtet man sein Geschäft und hier stirbt man. Der Fluss Ganges ist alles in einem – für Menschen und Kultur von großer Bedeutung. Während an einer Stelle die Überreste von der Bestattung in den Fluss fallen, wäscht man keine 200 m weiter seine Wäsche oder putzt sich die Zähne… Es heißt, wenn man ein Bad im Ganges nimmt, sind alle schlechten und bösen Taten der Vergangenheit weggewaschen. Ja dann werd ich jetzt mal tauchen gehen! Erst gestern brachte ich einen Inder zu Weißglut. Bin gefragt worden, ob ich mein Rad verkaufen möchte, meine Antwort war: Würdest du deine Frau verkaufen? Daraufhin flippte er total aus und musste sich sichtlich beherrschen. Die verstehen diese Art von Humor nicht und ich musste mich x-mal entschuldigen, um ihn wieder zu beruhigen. Blödes Missverständnis… Das Wetter um diese Jahreszeit ist sehr neblig. Tag und Nacht ist die Sicht auf wenige hundert Meter begrenzt und es herrscht so eine trübe Stimmung. Die Temperatur ist stets über 20 Grad, hin und wieder gibt’s auch mal einen kräftigen Schauer. Für mich heißt’s jetzt, spätestens am Dienstag, auf zu den letzten ca. 1.000 km durch Indien! Auf in den Wahnsinn…!

Namaste aus Indien!

English:

Hell has a name…

In terms of scenery, the first days on the way to Kathmandu through Nepal were a feast for the eyes! My route led me over a seasonal street in the beginning. I covered 1,400 meters in altitude, 70 km on poor field paths; thereby I crossed several small rivers and got wet feet. Bazi wanted to take a short cut… Afterwards, it was an easy ride: Thanks to the Himalaya, shot over asphaltic streets with up to 28 km per hour! On the third day I reached Lumbini, the place of birth of the Buddha. A total flop… Today, it is no more than an architectural theme park of Buddhist temple art. Almost every Asian country has or builds a temple! You searched in vain for monks you could talk to…

Now I’m in hell, at least with regards to biking. India is a horror, and reflexes are essential! On my first day, a car touched me while overtaking. And a bus came towards it while the bus was overtaking a truck… Following this, I became acquainted with a ditch. It was rather soft because it was full of garbage… My bag suffered a little bit, a few pieces of broken glass were stuck in it. What luck I had! Of course, the car didn’t stop… Days begin with pure stress. Everything that is somehow able to move, no matter if human or animal, is in the streets. Sheer wild honking, some people almost honk the horn without interruption. And it becomes even more intense if you pass through larger villages or even cities. Everything moves at walking pace, and everyone who has a horn, honks their horn. The horns are so loud and screaming that you’re about to lose your mind. Motorcyclists push you away to get through, and it stinks! Daily, I waver between frustration and aggression. Beneath my scarf, which I always wear over my nose, I live out small Tourette attacks which luckily can’t be seen or heard by anyone. My lungs and eyes burn from the car emissions and the smoke of burning garbage. During the journey, many things have happened until now, but this here is madness! Now I’m in Varanasi and, to cut the chase, I’m so fed up to the back teeth! The hostel, where I stayed the first night, is directly located at the Ganges and at this place dead bodies are burned 24 hours a day. Well, I smelled it in the room which I shared with a salamander… With my nerves being on the verge of surrendering, I moved to another hostel. There, I get to know many people from all over the world and we have nice conversations enabling me to relax for the first time. It does me good, because when I arrived here, I heavily thought of continuing by bus or train. Now I’m plucking up new courage and give India another chance. But should something or someone fly in my face again, then I won’t challenge my luck any longer!

Now to Varanasi. During the first walk, I immediately stepped into a big pile of shit… People hold animals in the middle of the city. In small alleys, you find cows and goats in every corner. Thus, the ways look accordingly. Life completely takes place in the streets. You are born here, you eat here, you relieve yourself here, and you die here. The Ganges is all in one – of greatest importance for people and culture. While on one spot at the Ganges, bodily remains of cremations are disposed of in the river, people wash their clothes or brush their teeth merely 200 meters further down… It is said that if one takes a bath in the Ganges, all bad and evil acts from the past are washed away. Well, then I’ll go for a dive now! Only yesterday I made an Indian guy see red: When he asked me if I would sell my bike, I answered: “Would you sell your wife?” Upon my answer, he totally flipped out and visibly had difficulties pulling himself together. They don’t understand this kind of humor and I had to apologize umpteen times to cool him down again. Silly misunderstanding…The weather around this time of the year is rather foggy. Day and night sight is limited to a few hundred meters only and the mood is cloudy. Temperature is always above 20 degrees, and now and then it rains heavily. For me it’s time – at the latest on Tuesday – to start with the last approx. 1,000 km through India! Off to madness…!

Namaste from India!

Kathmandu!

Eins vorweg, die Landshuter Allee in München ist ein reiner Luftkurort im Vergleich zu hier. Nach wenigen Metern Radfahren in dem Verkehrschaos ist man schon mit Staub bedeckt, die Augen brennen und man hat so ein Kratzen im Hals…

An sich ist die Stadt schon fast romantisch mit ihren kleinen Gassen und den beeindruckenden Tempeln. Die Swayambhunath Stupa zum Beispiel, die eher als der Affentempel bekannt ist. Es ist ein dicht bewachsener Berg mitten in der Stadt auf dem es unzählige Affen gibt, daher auch der Name. Oder die Sadhus, die an manchen Orten abhängen. Die meisten sind angenehme, verrauchte Typen. Ein paar wollen nur Geld… 80 % der nepalesischen Bevölkerung ist Hindu, die anderen sind Buddhisten, Moslems und ein paar Christen. Ich erwähne es deshalb, weil ich aus Versehen in eine Art Beerdigung geraten bin. Da brannten mehrere Feuer am Fluss, an dem auch ein Hindutempel war. Nun, da brannten Leichen… Unglaublicher Gestank, inklusive einem kleinen Schock! Andere Länder, andere Sitten sag ich da nur.

Nicht zu verschweigen sind auch die bittere Armut und der Müll. Die Flüsse riecht man, bevor sie zu sehen sind… An diesen vermüllten Ufern leben Menschen in, ja wie soll man sagen, aus Müll errichteten Behausungen. Kühe suchen im brennenden Müll nach was Essbarem und irgendwie schockt mich das hier nicht mehr… Genug davon!

Die Menschen, denen man hier begegnet, sind sehr zuvorkommend und sie lächeln viel mehr als in unseren Fußgängerzonen! Nette, lockere Gespräche ergeben sich täglich. Ihr denkt euch jetzt, klar, sie riechen Geld, aber so ist das nicht. In anderen Ländern hab ich oft diese Lunte im Gespräch gerochen, hier nicht. Eh seltsam, dass viele hier hervorragend englisch sprechen. Hab mal einen Blick auf die Karte geworfen und festgestellt, dass es hier mehr Schulen gibt als bei uns Apotheken. Ziemlich seltsam, diese Armut und die unzähligen Schulen…

Ja, ist das schon ein Vorgeschmack auf Indien…? Kulturreich, bunt und chaotisch. Was ich hier noch, außer den Menschen, loben möchte, ist die Küche, Architektur und die Frohnatur. Da können sich die bisherigen Länder eine dicke Scheibe abschneiden! Aber dass man die Natur so vergewaltigt, bleibt mir ein Rätsel…

Was mich betrifft, ich erhole mich hier prächtig! Die Erkältung ist weg und das Knie machte einen guten Eindruck auf meinen kleinen Radausflügen! Nehm seit Tagen keine Medikamente mehr und fühle mich startklar. Mein Plan ist jetzt am Freitag Richtung Lumbini zu radl’n, dort kam der Buddha auf die Welt. Es ist zwar nur ein Dorf, aber das passt mir ganz gut. Mag keine Städte mehr, sie sind irgendwie alle gleich. Danach ab nach Indien, zunächst über Gorakhpur nach Varanasi. Es soll ein Hindu-Pilgerort am Ganges sein und die erste Großstadt. Von dort geht’s Richtung Kalkutta, von wo ich dann nach Bangkok fliegen werde. Bangladesch ist leider gestrichen, weil der Flug von Indien bedeutend billiger ist… Scheiß-Geld..!

Zum Schuss möchte ich noch Ines, Jens, Raimund und Heike danken! Hab die Vier hier in Kathmandu am ersten Tag kennen gelernt, sie nahmen mein Winterequipment mit nach Deutschland! Merci für die Aktion!

In dem Sinne sag ich wieder Servas! Meld mich wieder, wenn ein Rechner zu sehen ist.

PS: Hier herrscht Linksverkehr. Das hab ich erst ca. 30 km nach der Grenze geschnallt. Hatte keine Ahnung davon… Das billigste Bier hier ist Löwenbräu. Da soll einer die Welt verstehen…

English:

Kathmandu!

One thing ahead: The street “Landshuter Allee” in Munich simply is a climatic spa compared to here. After a few meters of cycling in the traffic chaos, you’re covered with dust, your eyes burn and you have a sore throat…

The city itself is almost romantic with its small alleys and impressive temples. The Swayambhunath stupa, for example, which is better known as the Monkey Temple. It is a mountain abundantly covered with vegetation in the middle of the city, where countless monkeys live, for this the name. Or the Sadhus who hang out at several places. Most of them are amiable, stoned guys. A few of them only want money… 80 % of the Nepalese population is Hindu, the others are Buddhist and Muslim and a few are Christian. I’m just mentioning it because I stumbled into a kind of cremation by accident. There were several fires burning at the river where a Hindu temple was located. Well, there were bodies burning… A smell beyond belief with a little shock included! I just say: When in Nepal, do as the Nepalese do!

Moreover, not to forget the bitter poverty and the garbage. You can smell the rivers before you can see them…At these riversides people live in, well, how can you say, shelters built out of garbage. Cows look for something edible in the burning garbage, and somehow this doesn’t shock me anymore here… But enough of that!

People you meet here are very obliging and smile more than those in our pedestrian area! Nice and relaxed conversations come up daily. You might now think: Sure, they can smell your money. But it’s not like that. In other countries I got this impression though, but not here. Strange anyway that many speak excellent English here. I took a look at the map and figured that there are more schools here than we have pharmacies. Pretty odd, this poverty and countless schools…

Well, is this already a foretaste of India…? Rich in culture, colors and chaos. What I would like to praise here, besides the people, is the cuisine, the architecture and the cheerfulness. The other countries I’ve been to so far can really take out a page of Nepal’s book! But that nature is raped like this remains a mystery to me…

Concerning myself, I’m just picking back up! The flu is gone and my knee made a good impression during my little bike tours! I haven’t taken any medicine for days, and I feel ready to move on. My plan is to cycle towards Lumbini on Friday as the Buddha was born there. Though it’s only a village, it suits me. I don’t like cities anymore, they are somehow all the same. Afterwards off to India, first via Gorakhpur to Varanasi. It is said to be a Hindu pilgrimage at the Ganges and the first big city. From there I continue towards Calcutta from where I fly to Bangkok. Unfortunately, I had to delete Bangladesh from my plan as the flight from India is considerably cheaper… Damn money…!

Finally, I would like to thank Ines, Jens, Raimund and Heike! I met the four of them on my first day in Kathmandu and they took my winter equipment back to Germany. Thank you very much for this!

Having said this, I say bye! I’ll write again once I find a PC.

PS: Traffic here is left-sided. I only got it after approximately 30 km after I had crossed the border. I had no idea… The cheapest beer here is “Löwenbräu” beer. And now understand the world…

Lhasa – Kathmandu

Diese Etappe hatte alles zu bieten! Wunderschöne Landschaften, extreme Temperaturen und Winde, körperliche Grenzerfahrungen sowie Action mit der Polizei.

Als wir Lhasa verlassen haben, war die Temperatur noch konstant um die 12 Grad. Doch schon in der ersten Nacht Frost, das Thermometer sank unter Null… Morgens ist das immer eine Prozedur, das Zelt vom Eis zu befreien und zu trocknen. Tag Zwei und der erste Pass. 1.200 Meter rauf auf 4.500 hm! Oben pfiff der Wind und es war spürbar kälter. Dafür die Wahnsinns-Sicht auf den Yamzho Lake, an dem wir dann auch nächtigten. Diese Nacht am See hat meine halb auskurierte Erkältung wieder ausbrechen lassen… Angeschlagen schleppte ich mich an dem Tag 60 km entlang des Sees in ein größeres Dorf. Da Mathieu mit uns mitgefahren ist, konnte er mit seiner chinesischen ID-Card ein Zimmer ordern! Was für ein Glück! Tag darauf musste ich pausieren, bevor es am kommenden Tag über den nächsten Pass vorbei am Kharola-Gletscher auf 5.039 hm ging. Ganz schön zapfig, wenn man da im Schatten steht! Für die Abfahrt zogen wir noch ein paar Schichten extra an, die äußerste natürlich winddicht. Dann schossen wir mit ca. 50 bis 60 Sachen runter, ein Wahnsinns-Spaß, den wir nur dank beinahe perfekten Straßen hatten! Traumhafte Kulisse, Felsmassive, die in Schichten mehrere Farbtöne von sich gaben und das Licht war so grell. An dem Tag campten wir auch in der Umgebung und gafften nur. Gyangze und die nächste Pause, meine Scheiß-Erkältung… Ich nahm inzwischen Medikamente. Während sich die zwei Tempel für Tempel anschauten, lag ich im Bett… Kann es mir heut kaum ausmalen, wie es wohl gewesen wäre, wenn wir Mathieu nicht kennengelernt hätten… Den nächsten Tag ging’s nach Xigaze, ein brettlflaches Stück. Auch dort nahmen wir ein Zimmer in einem tibetischen Gasthaus. Nun war das aber eine Stadt… Am frühen Abend war die Polizei da und hat sich nach uns erkundigt! Keine Ahnung, woher sie von uns wussten und was passieren wird. Die tibetische Dame vom Haus hat uns gedeckt. Sie musste zwar die Namen rausrücken, schwieg aber über die Räder! Eine sehr nette alte Dame. Ihr war klar, dass wir illegal unterwegs sind und ohne uns zu kennen, ging sie ein Risiko ein. Die Stimmung ist nach wie vor sehr gespannt zwischen Tibetanern und Chinesen. Ich persönlich mag die Menschen hier von Tag zu Tag mehr. Sie lächeln immer und strahlen ein Wohlbehagen aus. Unglaublich, wie sie unter diesen Umständen so froh gesonnen sind! Vielleicht liegt es daran, dass die Besatzung schon seit den Fünfzigern zu Gange ist und sie nichts ändern können…? Die Gegenwart und der Moment, das Sein ist wichtig und wahrhaftig für diese Menschen. Zunehmend begreife ich einige Dinge und spüre diese Energie, die ich in Lhasa vermisst habe.

Wegen der Umstände, das Interesse seitens der Polizei, verließen wir die Stadt im Morgengrauen. Sehr seltsam war das jetzt, an Kasernen und Streifenwagen vorbeizufahren. Nichts war mehr sicher, zum ersten Mal fühlte ich mich auch richtig illegal. Zur selben Zeit klopfte die nächste Sorge im Kopf. Mir lief die Zeit davon! Leider konnte ich mein Visum nicht verlängern… Die einzige Option war von Lhasa aus eine Tour durch Tibet für 3000 $ zu buchen, dann hätte es auch mit der Verlängerung geklappt. Indiskutabel! Jeder überzogene Tag kostet 50 €, damit die Rechnung klar. Dennoch wollte ich rechtzeitig raus, um Komplikationen an der Grenze zu vermeiden. Was aber noch wichtiger war, waren die Infos von Schweizern, die wir in einer Bar in Lhasa kennengelernt haben. Die Gruppe von ca. 10 Freunden in meinem Alter machte eben eine geführte Tour nach Kathmandu. Sie sendeten alle Checkpoints, die sie sahen, dabei sind zwei davon berüchtigt. Diese zwei Checkpoints standen noch bevor. Wenn ich sie schon ohne Genehmigung passierte, dann hab ich einen guten Tag erwischt. Ohne gültiges Visa wär in meinen Augen schon eine Provokation an die Chinesen… Somit zog ich das Tempo an, um rechtzeitig da anzukommen. Wie immer bisher musste ich auch am nächsten Pass, den Jia Tsuo La-Pass mit 5.220 hm, merken, dass nichts so läuft, wie ich es will. Wie verhext meldete sich das Knie wieder. Es stach und pochte wie verrückt! Ehrlich gesagt dachte ich zu dem Zeitpunkt, das war’s… Sofort nahm ich Pillen für’s Knie, die ich in Vienna verschrieben bekommen habe. Oben drauf nahm ich noch Schmerzmittel, um nicht zu unterbrechen. Jaja, ich mutiere zwar langsam zum Naturfreund aber die Pharmaindustrie lob ich mal an der Stelle! Die Checkpoints konnte ich problemlos passieren, scheinbar haben die Chinesen Respekt vor körperlicher Ertüchtigung. In den nächsten Tagen begleitete mich der Schmerz und die Sorge, dass es anschwillt. Zwei Tage noch, über 300 km und noch der Lang Long-Pass mit 5.180 hm. Ich beschloss, ein Stück per Anhalter zu fahren. Naja, die Menschen fahren hier nur kurze Wege und es gibt so gut wie keinen Verkehr. Somit kam ich immer nur zum nächsten Dorf und konnte in zwei Tagen nur ca. 60 km per Anhalter fahren, dabei aber wichtige Kilometer. Den letzten Pass zum Beispiel, das hat meinem Knie gut getan! Oben angekommen war es bereits der 9. Nov., der Tag an dem mein Visum ablief, der Tag, an dem Bubu Geburtstag hatte… Es waren noch ca. 70 km zur Grenze, aber schon Nachmittag. Ich war fix und alle nach der Eile der letzten Tage und das Scheiß-Knie… Auf dem Lang Long-Pass gibt’s eine kleine Hütte, die offen ist. Es war klar, die letzte Nacht in Tibet verbringe ich hier oben. Die Aussicht war fantastisch. Ich sah direkt vor mir nur 7- und 8-Tausender und wusste, dass dahinter schon Nepal ist! Auch wenn ich am Tag zuvor den Mt. Everest gesehen und in seinem Blick gezeltet habe, war das das beste Erlebnis dort oben auf dem Pass! Am Morgen darauf stand ich auf und war den Tränen nahe, als ich diesen Sonnenaufgang gesehen habe. Das war definitiv der schönste Morgen der Reise bisher! Wie versteinert saß ich da und staunte, wie die Gipfel plötzlich zu Leuchten begannen. Nach etwa zwei Stunden fuhr ich dann runter. Die längste Abfahrt der Welt, 140 km von 5.180 hm auf 500 hm!

Eine der extremsten Erfahrungen bisher. Oben schlief ich noch bei -20 Grad, schon an der Grenze zog ich die Handschuhe aus. Dazwischen war es fast wie ein freier Fall, den ganzen Tag kaum treten. Es gab heftige Winde, als ich die Wolkengrenze durchquerte und man sah Bäume und Wasserfälle! Später auf der nepalesischen Seite fuhr ich bei +28 Grad in kurzer Hose und Trikot umgeben von Bananenbäumen und seltsamen Vögelgeräuschen. Unglaublich!

Der Grenzübergang war zu meinem Erstaunen ganz einfach. Die Zöllner stellten zwar Fragen, wie ich denn eigentlich hergekommen bin und wo mein Guide ist. Vor lauter diskutieren haben sie übersehen, dass ich einen Tag überzogen habe! Sie winkten mich dann nur durch ohne mein Gepäck zu kontrollieren!

Auf der nepalesischen Seite übernachtete ich direkt an der Grenze, bevor es dann Richtung Kathmandu ging. Man merkt hier gleich, dass es eines der ärmsten Länder Asiens ist. Die Straßen sind oft schlechte Feldwege und diese Behausungen… Am ersten Tag in Nepal fuhr ich an den letzten Pass. Ein letztes Mal 1.000 hm rauf und dann die Stadt! Den Pass bin ich förmlich ohne Pause hochgeflogen! Das hab ich dem Höhentraining in Tibet zu verdanken. Plötzlich überholte ich bei 8 % Steigung und ca. 60 kg Gewicht Traktoren und war jederzeit fähig, das Tempo zu erhöhen! Die Schmerzmittel und die Pillen für’s Knie wirkten und ich kam ohne weitere Probleme in Kathmandu an!

Jetzt leg ich eine Pause ein, werd meine Klamotten waschen, mein Rad checken, das Knie erholen und endlich duschen! In ein paar Tagen kommen Pierre und Mathieu an, auf sie werd ich warten und dann Richtung Indien radl’n!

Fettes Merci an die Crew aus der Schweiz, die Infos waren super hilfreich!

Servas!

English:

Lhasa – Kathmandu

This stage offered everything! Beautiful scenery, extreme temperatures and winds, physical experiences of limitations as well as action with the police.

When we were leaving Lhasa, the temperature was steady at around 12 degrees. However, there was frost on the first night, and the thermometer sank below zero… In the mornings, it was always a procedure to remove the ice from the tent and to dry it. Day two and the first pass. 1,200 meters up to 4,500 meters in altitude! On top, the wind was blowing and it was noticeably cooler. But there was the amazing sight on Lake Yamzho where we stayed overnight. This night at the lake made my half-cured flu come back… I was ailing and dragged myself along the lake for 60 km into a larger village. As Mathieu went with us, he could book a room thanks to his Chinese ID card! What luck! The following day I had to take a break before continuing to 5,039 meters in altitude via the next pass the following day, thereby passing the Kharola Glacier. In the shade it’s pretty chilly there! For going downhill, we put on a few extra layers, with the outer one being windproof of course. Then we shot downhill with 50 to 60 km per hour, what fun – thanks to the almost perfect streets! What a wonderful backdrop, mountains in layers giving several shades of color, and the light was so bright. This day, we camped in this surrounding and were just looking around. Gyangze and the next break, my damn flu… Meanwhile, I was taking medicine. While the other two visited temple after temple, I was lying in bed… Today I could not image how it would have been if we hadn’t met Mathieu… The next day we went to Xigaze; a really flat part. There, we also rented a room in a Tibetan guesthouse. But it turned out that we were in a city… In the early evening, the police arrived and inquired about us! I have no idea how they knew about us and what would happen. The Tibetan guesthouse lady covered for us. Though she had to come out with our names, she was silent about the bikes! A really nice elder lady. It was clear to her that we were on our way illegally, and without knowing us she took the risk. Still, the atmosphere between Tibetans and Chinese is tense. Personally, I like the people here more with each day. They always smile and emanate complacency. It is incredible how merry they are under these circumstances! Maybe that’s because the occupation has been going on since the 1950s, and they can’t do otherwise…? The present, the moment and being is important and true for these people. Gradually I understand a few things and feel the energy that I missed in Lhasa.

Due to the circumstances, the police’s interest, we left the city at dawn. Now it was a strange feeling to pass military barracks and police cars. Nothing was safe anymore, and for the first time I really felt illegal. At the same time another sorrow was bugging me. Time was running out! Unfortunately, I couldn’t extend my visa…The only option was to book a tour through Tibet for $3,000 from Lhasa, because then the extension would have been no problem. Out of the question! Every extra day costs $50, thus making the bill obvious. Despite that, I wanted to leave the country to avoid complications at the border. However, even more important was the information given to us by Swiss guys at a bar in Lhasa. The group of approx. 10 friends of my age was participating in a guided tour to Kathmandu. They sent all checkpoints they saw, with two of them being notorious. These two checkpoints still lay ahead. If I got through without a permit, then I would have a good day. In my opinion, not holding a valid permit would be a provocation towards the Chinese… Therefore, I increased speed to be there in time. At the next pass – the Jia Tsuo La Pass on 5,220 meters in altitude – I had to realize, like before, that nothing happened as I wanted. As if someone cast an evil spell on me, my knee attracted attention to itself again. It was stinging and throbbing like hell! Honestly, at this point I thought that was it… I immediately took pills for my knee, which were prescribed to me in Vienna. I additionally took pain killers to avoid an interruption. Well, although I’m gradually transforming into a nature lover, I’d like to praise the pharmaceutical industry at this point! I could pass the checkpoints without any problems. Obviously, the Chinese have respect for physical strengthening. During the following days, I was accompanied by the pain and the sorrow that my knee might get swollen. Two more days, more than 300 km and the Lang Long Pass with 5,180 meters in altitude. I decided to hitchhike a part of the way. Well, people here drive only short distances and there is hardly any traffic. So I hopped from one village to another and could cover a distance of roughly 60 km only. However, these kilometers were important. The last pass, for example, which was good for my knee! Arriving on top, it was already November 9: the day on which my visa expired and Bubu’s birthday… I still had approx. 70 km to the border, and it was already afternoon. I was totally exhausted after the hectic past days and the damn knee…At the Lang Long Pass there is a little shelter which is open. It was clear that I would spend the last night in Tibet here. The view was fantastic. In front of me, I saw only seven- and eight-thousanders, and I knew that Nepal is just directly behind them! Although I saw Mount Everest and camped where I had sight on it the day before, this was the best experience here on top on the pass! In the morning I got up and was close to tears when I saw that sunrise. It has definitely been the most beautiful morning on the journey so far! Petrified, I sat there and was staggered when the peaks suddenly started to glow. After approximately two hours I cycled downhill. The longest ride downhill, 140 km from 5,180 to 500 meters in altitude!

One of the most extreme experiences so far. On top, I slept at minus 20 degrees, and already at the border I took off the gloves. In-between, it was like a free fall, I hardly had to push the pedals all day. There were heavy winds when I passed through the cloud ceiling, and you could see trees and waterfalls! Later, on the Nepalese streets it was plus 28 degrees and I cycled in shorts and tricot, surrounded by banana trees and strange bird songs. Incredible!

To my astonishment, crossing the border was just easy. The customs officers did ask me questions how I made it here and where my guide was. From so much discussing, they overlooked that I was overdue one day! They just waved me on through without checking my luggage!

On the Nepalese side, I slept directly at the border before continuing towards Kathmandu. Right in the beginning you know that this is one the poorest countries of Asia. The streets are often poor field paths, and these dwellings… On the first day in Nepal I cycled to the last pass. One last time going up 1,000 meters in altitude and then the city! I virtually flew up the pass without taking a break, thanks to the altitude training in Tibet! Suddenly, I overtook tractors, with 8 % of pitch and 60 kg of weight, and I was ready to increase speed at any time! The pain killers and the pills for my knee were effective and I arrived in Kathmandu without any further problems!

Now I’m going to take a break, wash my clothes, check my bike, give my knee a rest and finally take a shower! In a few days from now, Pierre and Mathieu are going to arrive, and I’m waiting for them to cycle towards India!

A big thanks to the crew from Switzerland, the information was super helpful!

Bye!

Auf zur Transhimalaya!

Im Zug nach Lhasa lernten wir Mathieu aus Shanghai kennen – er hat denselben Plan. Somit sind wir jetzt zu dritt! Der verrückte Halbengländer, Halbchinese ist in einer Jogginghose und Rucksack hergekommen. Kurzerhand besorgte er sich hier alles Nötige, ein Permit braucht er nicht…

Apropos Permit. Im letzten Beitrag beschrieb ich den Weg nach Tibet. Es gibt eine sichere und permitfreie Variante, um nach Lhasa zu kommen. Auch Unterkünfte, die einen ohne Permit aufnehmen! In der Stadt kontrolliert niemand! Wer Lust bekommt nach Nepal zu fahren, kann dann hier ohne Probleme eine Tour organisieren. Allerdings mit Führer und Jeep. Für Individualreisende gibt’s dann auch permitfreie Lösungen. Ein wenig Geschick und Glück gehört aber immer dazu.
Werd den Weg hier nicht veröffentlichen, um diese Lücke offen zu lassen. Schreibt einfach, ich werde per E-Mail antworten und der Kontakt bzw. Info erfolgt dann auf anderen Wegen.

So, jetzt zu Lhasa. Es ist ein Mix aus einer magischen Altstadt, in der Hochlandgras in der Luft liegt und an jeder Ecke schwer bewaffnete Soldaten stehen. Dazwischen tummeln Chinesen, Touristen und die Tibeter, die nicht von dieser Welt scheinen… Diese Gewänder, markante Gesichter, die meist lächeln und die seltsame Geräusche vor sich her summen… Dazu kommen die, die tage-, wochenlang auf dem Weg zum Potala-Tempel alle drei Schritte zu Boden fallen und mit der Stirn den Boden berühren. Sie haben richtige Flecken und Beulen auf der Stirn, wenn sie hier ankommen! Unglaublich, was für ein Wille! Der Tempel wie z.B. Potala wirkt groß und mächtig, innen aber eher wie ein Museum. Das Leben innerhalb dieser Mauern scheint der Vergangenheit anzugehören… Mönche, die man innen sieht, sitzen an allen Ecken und achten darauf, dass nicht fotografiert wird. In einem anderen Tempel gab es eine Philosophierunde der Mönche, bei der man dabei sein durfte. Es wirkte auf mich wie ein Zoo. Im Hof Mönche und rundherum Touris, die Fotos machten. Hab mir sagen lassen, dass es früher anders war. Ein Lama saß zwischen den Mönchen und antwortete auf Fragen. Heut gibt es hier keine Lamas mehr… Bei einem kleinen Bike-Ausflug mit Ahoi, Besitzer des Bike-Hostels, in dem ich schlief (www.tibetbike.com wird demnächst ins Englische übersetzt), besichtigten wir einen Tempel in den Bergen. Eine kleine Testfahrt auf knappe 4.000 hm. Dort sah man noch Mönche, die zusammen irgendwelche Verse in einem tranceähnlichen Zustand lasen. Man spürte regelrecht die Energie. Vielleicht lag es auch an der Höhe und dem Duft nach Hochlandgras im Raum… Nebenan gab es eine buddhistische Stelle, wo man die Toten verabschiedet. Sie werden gehackt und den Raubvögeln geopfert. Somit fliest die Energie weiter… Es gibt verschiedene Arten, wie sie die Toten verabschieden, das ist nur die eine.
Lhasa ist auf jeden Fall ein magischer und höchst interessanter Ort, trotz der Militär- und Polizeipräsenz! Die Menschen scheinen hier weitaus ruhiger zu sein. Hab mir sagen lassen, dass es für die Chinesen eine Art Hippie-Ort ist… Nette Bars, super Essen und prima Leute!

Nun starten wir in wenigen Stunden! Kann es kaum erwarten, endlich wieder zu pedalieren! Raus aus der Stadt mit Lärm, Gestank und Autos. Ab in die weite Landschaft Tibets, Stille und Einsamkeit des Himalaya. Unglaublich, wie das kribbelt, wenn ich daran denke! Der erste Pass ist am Samstag dran, es geht auf 5.200 hm! Hoffe nur, dass uns niemand aufhält…
Meld mich in ca. zwei Wochen aus Nepal wieder! Konnte leider bisher keine Bilder online setzen, die Verbindung ist hier zu schlecht…

Bis bald!

English:

Off to the Transhimalaya!

On the train to Lhasa we got to know Mathieu from Shanghai – he has the same plan. Now there are three of us! The crazy guy – half English, half Chinese – came here in his jogging pants and with a backpack. Here he quickly took care of everything he needed, and he doesn’t need a permit…

Speaking of permit: In my last article I wrote about the way to Tibet. There is a safe and permit-free alternative to get to Lhasa. There are also accommodations that don’t require a permit! There aren’t controls in the city! Should you feel like going to Nepal, you can arrange a tour easily, though you need a guide and a jeep. For individual travelers, there are also permit-free alternatives. However, you always need a bit of talent and luck.
I will not publish the way here to leave it open. You can just write me, I will answer via email and the contact or the info will follow in a different way then.

Now to Lhasa. It is like a magical historic city center in which the scent of high land grass is in the air and in which you find heavily armed soldiers in every corner. In between there are Chinese, tourists, and Tibetans bustling around who seem not to be from this world… The Tibetans with chiseled features in their robes, mostly smiling and humming strange sounds to themselves…Further, there are those who throw themselves to the ground and touch it with their forehead every three steps on their way to the Potala Palace for days, even weeks. They have proper spots and swellings on their forehead when they arrive here! Incredible, what an ambition! The temple, like for example the Potala Palace, seems big and powerful from the outside but it is rather like a museum from the inside. Life within these walls seems to be past… Monks, who can be seen inside, sit in every corner and see that no pictures are taken. In another temple there was a monks’ philosophy round which you could attend. To me, it seemed like a zoo. In the yard, there were monks with tourists all around taking pictures. I was told that it was different in the past: In between monks, there was a lama answering questions. Today, there aren’t any lamas here anymore… During a little bike tour with Ahoi, the owner of a bike hostel in which I stayed overnight (www.tibetbike.com will be translated into English soon), we visited a temple in the mountains. A little test round to approx. 4,000 meters in altitude. There, you could still see monks who were together reading some verses in a trance-like state. You could actually feel the energy. Maybe it was just due to altitude and the scent of high land grass in the room… Next to it, there was a Buddhist place where you say farewell to the dead. They are chopped into pieces and offered to the raptors as sacrifices. They have different ways to say farewell to the dead, this is only one of them.
In any case, Lhasa is a magical and highly interesting place, despite the presence of the military and police! People seem to be far calmer here. I was told that for the Chinese this place is kind of a hippie place… Nice bars, delicious food and neat people!

Now we’re moving on in a couple of hours! I can hardly wait to be on the bike again! Out of the city with its noises, smell and cars. And off to the wide land of Tibet, the quietness and loneliness of the Himalayas. It is incredible how it prickles when I think of it! The first pass is due on Saturday, up to 5,200 meters in altitude! I just hope that no one stops us…
I will write again in approx. two weeks from Nepal! Unfortunately, I haven’t been able to post any pictures so far because the connection is too weak here…

So long!

Es geht los!

Ganz ehrlich, es wird auch echt Zeit! Hier in Golmud auf 2829 hm ist es nachts schon ziemlich zapfig, der Winter steht vor der Tür.

Alles schien so einfach; gehen Sie über Los, ziehen Sie Geld ein und begeben Sie sich nach Lhasa. Soweit war die Ereigniskarte ganz cool, nur ist Lhasa so was wie die Schlossallee… Die ersten Tage verbrachte ich mit der Suche nach einer Agentur, die mir die Genehmigung für Lhasa besorgt. Bei der Ausländerpolizei (PSB) wollte ich mein Visum verlängern und ich wartete auf Pierre.

Nun gibt es mehrere Agenturen mit verschiedenen Preisen. Das Permit gibt’s nur in Verbindung mit einer „Reise“. Man bekommt: Zugticket, eine Führung mit einem eigenen Guide, 3 Nächte im Hotel und das Permit. Dieses Paket kostet zwischen 3000 ¥ und 6000 ¥… Visaverlängerung ist nur eine Woche vor Ablauf möglich, ich hab aber noch 18 Tage… Das reicht aber nicht, weil ich mich in Lhasa ein paar Tage akklimatisieren will und für die Himalaja-Überquerung 15-20 Tage eingeplant habe.

Es ist schon deprimierend hinsichtlich der Kosten und Visa. Mehrere Backpacker, die ich hier kennen lernte, drehen um wegen der Kosten. Was sollte ich machen? China steht nur auf dem Plan wegen dem Dach der Welt! Auch wenn die Menschen freundlich, das Essen und der Tee einfach lecker sind, interessiert mich nur das Gebirge in Tibet! Somit entschied ich mich, zu zahlen…

Der Weg von Golmud nach Lhasa sieht folgendermaßen aus: China International Travel Service (CITS) in der Bayizhong Road 60. Die günstigste Variante, es kostet 3000 ¥ pro Nase und dauert ca. 5 Tage, bis es losgeht. Mein Visum versuche ich in Lhasa zu verlängern, muss mir noch eine Geschichte ausdenken… Ja, ohne blassen Schimmer strandet man zunächst, aber so läuft es schon immer bei mir…

Jetzt mal zu coolen Sachen! Pierre ist angekommen und wir werden gemeinsam das Dach der Welt überqueren! Eigentlich war sein Ziel Lhasa, von wo er zurück in die Schweiz fliegen wollte. Nun weiß er es nicht genau, Nepal, Bhutan, Indien… Man wird’s noch sehen. Ich stell ihn euch mal kurz vor: Pierre ist 52, liebt gute Küche, Radfahren und ist äußerst spirituell. Sein Leben lang schon arbeitet er drei Jahre und begibt sich dann ein Jahr mit dem Rad auf Reisen. Es gibt kaum Länder, die er nicht gesehen hat. Was für ein Typ!

In Golmud lernte ich, wie schon erwähnt, Backpacker kennen. Deutsche auf Asia-Tour, ein französisches Pärchen in meinem Alter, die schon seit sieben Monaten mit dem Rad reisen. Sehr nett, interessant und zugleich a weng traurig war die Begegnung für mich… Ihre Seite: www.artizenvelo.org/blog. Auch sie wollten nach Tibet, radl’n nun über Yunnan…

Jetzt sitz ich hier und hoffe in den nächsten 48 Std. in Lhasa anzukommen. Hab keine Ahnung, was da auf mich zukommt, kann es aber kaum erwarten. Es kribbelt total bei der Vorstellung, endlich wieder zu pedalieren! Andererseits hab ich auch Mordsrespekt vor den 994 km nach Kathmandu, 5 Pässen mit jeweils über 5.000 hm und der Kälte…

In dem Sinne, bis dahin!

English:

Let’s go!

Honestly: It is really time! Here in Golmud at 2,829 meters in altitude it is quite freezing at night; winter is just around the corner.

Everything seemed so easy: Pass “Go”, collect the money and simply go to Lhasa. Insofar, the “Chance” card was quite cool, but Lhasa is something like the Boardwalk…The first days I spent looking for an agency to get the permit for Lhasa for me. At the Public Security Bureau (PSB) I wanted to extend my visa, and I was waiting for Pierre.

Now there are several agencies offering different prices. You can only get the permit in connection with “traveling”. You’ll get: a train ticket, a guided tour with your own guide, 3 nights at a hotel and the permit. This package costs between ¥ 3,000 and ¥ 6,000… The visa can only be extended one week before expiring but I still got 18 days… But this isn’t enough because I want acclimatize myself in Lhasa and planned 15-20 days for crossing the Himalayas.

It is pretty depressing concerning costs and visa. Several backpackers, who I got to know here, go back because of the costs. What should I do? China is only on the plan because that’s where the Roof of the World is! Although people are nice, food and tea are simply delicious, I’m only interested in the mountains of Tibet! And so I decided to pay…

The way from Golmud to Lhasa looks like the following: China International Travel Service (CITS) at Bayizhong Road 60. The cheapest option, it costs ¥ 3,000 per person and still takes 5 days until departure. I’ll try to extend my visa in Lhasa; I still have to make up a story… Well, without a clue you get stranded at first, but this is how it has been going for me ever since…

Now to the cool stuff! Pierre arrived and we will cross the roof of the world together! Originally, Lhasa was his destination, from which he wanted to fly back to Switzerland. But now, he isn’t quite sure: Nepal, Bhutan, India… We will see. I will just quickly introduce him to you: Pierre is 52, loves good food and biking and is very spiritual. For all his life, he has worked for three years and then he has taken his bike for a one-year travel. There are hardly any countries which he has not visited. What a guy!

In Golmud, as mentioned before, I got to know backpackers. Germans on their Asia tour, a French couple at my age, who have been traveling by bike for seven months. It was a very nice, interesting and at the same time sad encounter… Their website: www.artizenvelo.org/blog. They also want to go to Tibet, but they are now cycling via Yunnan…

Now I’m sitting here hoping to arrive in Lhasa within the next 48 hours. I have no idea what’s coming up but I can hardly wait. I’m totally excited when thinking about biking after all! On the other side, I have much respect of the coming 994 km to Kathmandu, 5 passes with more than 5,000 meters in altitude each and the cold…

Having said this: So long!

Nihao aus China!

Kaum in Almaty angekommen, fuhr ich direkt vom Flughafen zum Bahnhof. Dort erfuhr ich, dass der nächste Zug nach Urumqi, der drei Tage nach meiner Ankunft ging, bereits voll war… Somit hätte ich über eine Woche warten müssen. Mein Taxifahrer, der ohne Taxischild unterwegs war (wohl einer aus der Schattenwirtschaft), bot mir an, mich für 100 $ an die Grenze zu fahren. Nun ja, im Hinterkopf hatte ich noch die Info, dass der Übergang noch mal ca. 250 $ kostet. Shamil, mein Fahrer, versicherte mir, dass ich im Bus rüber kann und das für lau. Also ab zu Yaroslavna, mein Equipment holen und an Tee trinken. Keine drei Stunden nach der Landung war ich auf dem Weg nach China!

An der Grenze der Schock. Da war kein Bus, der mich rüber fährt und die Grenze war dicht! Nach kurzen Recherchen bei den Truckern erfuhr ich, dass die Grenze bereits seit 7 Tagen dicht war und sie am nächsten Tag aufmachen… Grund dafür war irgendein Nationalfest der Chinesen. Da blieb nichts anderes übrig, als zu warten… Am Tag darauf war ich um 6 Uhr morgens am Grenzübergang. Da traf ich eine Expeditionsgruppe aus Italien. Ein Konvoi aus vier Wohnmobilen (was denn sonst :-)), zwei Lastern sowie vier Elektrofahrzeugen. Es war eine Testfahrt der Elektromobile. Die Gruppe war total nett. Sie boten mir einen Espresso an und wir unterhielten uns, bis die Schranke aufging. Nachdem der kasachische Zoll nur mein Pass sehen wollte und mich Richtung China fahren ließ, stieg die Spannung in mir. Lassen die mich so rein? Was ist mit den Infos aus dem Netz bezüglich 250 $ Überführungskosten? Nach zwei weiteren Checkpoints musste ich plötzlich doch in einen Bus. Der kostete aber nur 350 Tenge, etwa 1,75 €. Es war und ist wohl ein Tippfehler bezüglich des Grenzübergangs im Netz…

Die chinesische Grenze glich einem Hochsicherheitstrakt. Zum ersten Mal hat man mein Gepäck völlig auseinandergenommen. Selbst die Bilder meiner Kamera wurden angeschaut… Die Prozedur dauerte eine Weile und ich lenkte eine Menge Aufmerksamkeit auf mich. Es dauerte nicht lang, da kam ein weiterer Zöllner aus einem Büro und quetschte mich interessiert über meine Reise aus. Es war das Übliche: warum, wie lang, wohin usw. Natürlich sagte ich nicht, dass ich nach Nepal will, da wären wohl allen die Lichter angegangen. Stattessen nannte ich mein Ziel Beijing. Während der Unterhaltung, die einem Verhör glich, lud mich der Zöllner zum Essen ein – er hätte in einer Stunde Feierabend. Was hätte ich machen sollen? Er hatte noch meinen Pass in der Hand. Nach 8 Std. Grenzaction rollte ich die ersten Meter auf dem chinesischen Boden! Es war doch besser, die Grenze auf diesem Weg zu überqueren. Es fühlt sich besser an! Nun wartete ich auf den Zöllner, er sprach ein Englisch mit einem so derben Akzent, dass ich ihn kaum verstand. Kurzerhand lud er mein Bike in sein Auto und wir fuhren zu ihm nach Haus. 70 km weiter in Yining waren wir da. Die Stadt stand bei mir so gar nicht auf dem Zettel, aber jetzt auch schon wurst. Luo entpuppte sich als ein richtig cooler Typ! Wir waren lecker Essen, er zeigte mir einen Uni-Campus und danach gingen wir sogar feiern! Unglaublich! Natürlich schlief ich auch bei ihm und am nächsten Tag brachte er mich zum Busbahnhof, von wo ich dann nach Urumqi fuhr.

Ausgelaugt von den letzten Tagen und der Erkältung, die ich aus München mitgebracht habe, legte ich mich in Urumqi nur noch schlafen. Zuvor besorgte ich noch ein Busticket nach Hami. Dabei lernte ich einen Franzosen kennen, der in Beijing lebt und grad eine China-Fahrradtour beendet hat. Wahnsinn! Wie das Schicksal so will, schlief ich ca. 14 Std. und verschlief den Bus… Nun total genervt über mich selbst, ging ich zum Bahnhof und versuchte von dort nach Lanzhou zu kommen. Das klappte und keine zwei Stunden später saß ich im Zug. Mein Bike schaffte es nicht ganz und kommt einen Tag später. Im Zug die nächste Bekanntschaft, zwei Jungs aus Israel auf einem Asia-Trip.

Nun sitz ich hier nach 24 Std. Zugfahrt und wart auf mein Bike. Danach fahr ich mit dem nächsten Zug weiter nach Golmud und von dort aus dann nach …!

Kleine Randnotizen. In den ersten Tagen träumte ich nur vom Rikscha fahren, so intensiv ist die Wiesn (Oktoberfest). Die Erkältung hat mich immer noch voll im Griff… In China gilt die Pekingzeit, d.h. MEZ +6. Zu guter Letzt, mein Fahrradcomputer ist im Arsch! Das langweilt tierisch! Hoffentlich kann ich einen Neuen auftreiben! Ah ja, ich schrieb im letzten Beitrag über das schnelle Leben in München – ich war ja noch nicht in China… Das hier ist der pure Stress, keine Verkehrsregeln und es stinkt. Der Smog lässt die Berge in 20 km nur durch die Konturen erkennen…

Da zhao hu!

English:

Nihao from China!

I had hardly arrived in Almaty, when I directly went from the airport to the train station. There I learned that the next train to Urumqi, which was scheduled for departure three days after my arrival, was already fully booked. This would mean to wait for more than one week. My cab driver, who was on the road without a cab sign (probably from a shadow economy), offered to bring me to the border for $ 100. Well, I still had in mind that crossing the border would cost another $ 250. Shamil, my driver, assured me that I could take the bus to cross the border, and this for free. Then off I was to Yaroslavna to get my equipment and to have a cup of tea. Hardly three hours after my arrival I was on the way to China!

And then the shock at the border. There was no bus which could bring me, and the border was closed! After asking some truckers, I learned that the border had been closed for already seven days and that it would be opened the next day…The reason for that was a Chinese national festivity. There was nothing else to do but wait… The following day I was at the border at 6 am. There I met an expedition group from Italy. A convoy of four motor homes (what else :-)), two trucks and four electric cars. It was a test drive for the electric cars. The group was totally nice. They offered me espresso, and we were talking until the gate was opened. Because Kazakh customs only wanted to see my passport and let me go towards China, tension increased within me. Will they allow me to enter like that? What about the information from the internet about the $ 250 destination charge? After two further checkpoints, I suddenly had to get onto a bus. But it only cost 350 tenge, approximately € 1.75. It apparently was and still is a typo in the internet regarding the border crossing…

The Chinese border equaled a maximum-security prison. For the first time, my luggage was completely picked to pieces. Even the pictures on my camera were looked at… The procedure took a while and much attention was drawn to me. I didn’t take long until a second customs officer came out of an office and picked my brain with interest about my journey. The usual: why, how long, where to and so on. Of course I didn’t tell him that I wanted to go to Nepal because then they would have got the hint. Instead, I told them my destination: Beijing. During our conversation – which seemed more like an interrogation – the customs officer invited me for dinner as his shift was to end in an hour. What should I have done elsewise? He was still holding my passport in his hands. After 8 hours of action at the border, I was finally cycling the first meters on Chinese soil! In the end, this was the better way to cross the border. It simply feels better! Then I was waiting for the customs officer who spoke English with such a heavy accent that I could hardly understand him. Without further ado, he loaded my bike into his car and we drove to his house. After 70 km we arrived at his home in Yining. The city wasn’t part of my tour at all, but what the hey. It turned out that Luo was a really cool dude! We had a delicious dinner, he showed me a university campus and afterwards we even went out to party! Incredible! Of course I stayed at his house overnight, and the next day he gave me a ride to the bus station from which I continued to Urumqi.

Exhausted by the last days and the flu, which I brought back from Munich, I only slept in Urumqi. Before that I had bought a bus ticket to Hami. In doing so, I got to know a Frenchman who lives in Beijing and who had just finished a bike tour through China. Amazing! But fate called – I slept approx. 14 hours and missed the bus… Totally unnerved by myself, I went to the station and tried to get to Lanzhou from there. It worked, and after less than two hours I was on the train. My bike didn’t quite make it and will arrive one day later. And on the train the next acquaintance: two guys from Israel on their Asia trip.

After a 24-hour train ride I’m sitting here waiting for my bike. Then I will take the next train to Golmud and from there I’m off to …!

Marginal notes. During the first nights, I dreaming of driving rickshaw; that’s how intense the “Wiesn” (Oktoberfest) is. The flu still has a tight grip on me… It’s Peking time in China, i.e. CET +6. In the end, my bike computer is broken! This really annoys me! I hope I can get a new one! Oh, and in my last article I was writing about the fast life Munich – at that time I hadn’t been in China… This is pure stress here, no traffic rules and it stinks. Through the smog, you can only see the silhouette of the mountains in 20 km distance…

Da zhao hu!

Dieses Oktoberfest

Es war einmal ein Paar: Kronprinz Ludwig und Prinzessin Therese, die sich vor 200 Jahren anlässlich ihrer Liebe und der darauf folgenden Hochzeit ein Fest gaben. Die längste Hochzeitsfeier der Welt, das Oktoberfest, an dem alle teilnahmen. Menschen aus allen Schichten begegneten sich und feierten 16 Tage lang. Es gab Pferderennen, an denen sich die Bauern mit der Kavallerie des Königs messen durften und viele andere Spiele. Man verspeiste in der Zeit unzählige Ochsen und trank wie heute.

Eins ist gleich geblieben, dass sich alle begegnen, Unmengen trinken und essen. Nur begegnet sich heute die ganze Welt auf der Wiesn und die Armen sammeln heute Flaschen. Eine Pfandflasche ist 8 Cent wert, ein Liter Bier (eine Maß) kostet heuer 8,80 €… Wer sich das Vergnügen nicht leisten kann, ist ausgeschlossen. Dennoch ist und bleibt’s das größte Bierfest, wie es heute besser bekannt ist, ein Ereignis. Es läuft ganz einfach ab. Man geht auf die Wiesn, lernt Menschen kennen und trinkt Bier… Manche, oder auch viele, besuchen noch die vielen Fahrgeschäfte zwischen den Bierzelten und essen. Nach einer oder auch mehreren Maß Bier sieht alles locker aus und man freut sich, viele Bekanntschaften zu schließen. Ja, die Hemmungen fallen, Menschen öffnen sich und können befreit und herzhaft miteinander lachen! Das ist der Erfolg, der das Fest so berühmt gemacht hat. Die Realität hat heut noch andere Seiten. Die 16 Tage Oktoberfest sind mit nichts zu vergleichen. Das Fest endet täglich um elf Uhr abends, dann füllt sich die Stadt mit Tausenden Betrunkenen. Was da abgeht, ist ein reiner Ausnahmezustand, auf den Straßen herrscht Anarchie. Menschen liegen völlig fertig in den Ecken, man kann nicht unterscheiden, ob jemand ernsthaft Hilfe braucht oder einfach nur schläft… Wer noch laufen kann, läuft der Gefahr, überfahren zu werden, denn wenn eine Ampel grün zeigt, wird gefahren. Dabei spielt für viele Autofahrer keine Rolle, ob da jetzt Betrunkene unterwegs sind oder nicht. Was heut geboten wird, sprengt jede Statistik, bekannt wird aber immer der Besucherrekord und Bierverzehr. Das andere ist diese Lockerheit, dazu sag ich nur eins. Alles hurra trallala und morgen haben die meisten wieder einen Stock im Arsch. Dazu kommt noch das Benehmen von sonst so gescheiten Menschen. Es artet in Arroganz, Intoleranz und Aggressionen aus. Ich will gar nicht das Rumgekotze erwähnen, aber das kollektive Besäufnis lässt die Affen im Zoo noch richtig zivilisiert aussehen…

Als Rikschafahrer auf der Wiesn ist es recht durchwachsen, meist hat man nette und lustige Fahrgäste. Bei einigen Fahrten aber kann es schon sehr anstrengend werden. Die schon erwähnte Anarchie auf der Straße erfordert vollste Konzentration, ausweichen über Gehwege, weil die Straßen verstopft sind, dauernd klingeln, um sich den Weg durch die Massen zu schaffen und überall Glasscherben. Dabei stets auf Fahrgäste achten, die lieber stehend fahren und grölen. In den Kurven kann es da schon spannend werden. Bevor es aber so weit kommt, wird man auch oft beschimpft, weil für viele 9 € pro Person zum Hauptbahnhof eine Frechheit ist. Schon seltsam, dass vielen ein Liter Bier mehr wert ist als eine Rikschafahrt… Mein vollster Respekt gilt an der Stelle den weiblichen Fahrerinnen. Man kann sich ausmalen, was sie durchmachen…

Jetzt aber genug davon, es gab heuer auch die historische Wiesn anlässlich des Jubiläums, 200 Jahre gibt’s das Fest schon! Auf dem historischen Teil konnte man sich einen Einblick verschaffen, wie es früher war. Mein Tipp für alle, die es selber erleben wollen. Macht zuerst eine Stadtrundfahrt, am Besten natürlich auf einer Rikscha :-), lernt was über die Stadt und Leute, lasst es locker angehen. Die beste Zeit für den Besuch auf der Wiesn ist mittags bei schönem Wetter. Holt euch ein bayerisches Schmankerl zum Essen und schlendert über das Festgelände. Ein Bier soll und muss man natürlich auch trinken! Hierfür mein nächster Tipp. Es gibt nur noch eine Brauerei, die das Bier original aus dem Holzfass zapft. Schmeckt einfach besser! Welche Brauerei es ist, findet ihr schon raus, soll ja auch spannend bleiben… Ansonsten denkt dran, dass es nicht die Essenz unserer Kultur ist, zu saufen! Das wird nur heut so verkauft! Feste soll man feiern, wie sie kommen! Verliert man aber dabei die Wahrnehmung, weil man zu viel trinkt, dann kann es ausarten und ihr habt am nächsten Tag keine Ahnung, was, wo, wie passiert ist. Im besten Fall wacht ihr zu Haus auf…

Was mich betrifft, es war dieses Jahr recht durchwachsen. Die neuen Sicherheitsbestimmungen bezüglich der Terrorgefahr haben zum Teil das Geschäft geschädigt. Man hat uns Rikschafahrer in kleine dunkle Gassen wie in einem Käfig gedrängt, an denen nur Bruchteile der Besucher vorbeikamen… Grund dafür war, dass man die Straße rund um die Wiesn gesperrt hat. Egal, im Großen und Ganzen war es dennoch gewinnbringend und die Reisekasse hat sich ein wenig erholt!

PS: Der wohl berühmteste Hilfsarbeiter beim Aufbau der Wiesn war Albert Einstein. Als Aushilfe in der familieneigenen Elektrofirma „Elektrotechnische Fabrik J. Einstein & Cie“ drehte er im Schottenhamel-Festzelt Glühlampen ein.

English:

This Oktoberfest

Once upon a time, there was a couple: Crown Prince Ludwig and Princess Therese who held a festival on the occasion of their love and the wedding following thereto. It was the longest wedding ceremony in the world, the Oktoberfest, in which everyone took part. People from all social stratums encountered one another and celebrated for 16 days. There were horse races, in which farmers competed with the Royal Cavalry, and many other games. Back then, countless oxen were eaten, and people drank as much as they do today.

It remains the same that one encounters another and that endless amounts of food and drinks are consumed. But in comparison, today you meet the whole world at the Oktoberfest (the “Wiesn”), and the poor collect returnable bottles. One returnable bottle is worth 8 Euro cents, and one liter of beer (“Maß”) costs € 8.80 this year… If you cannot afford such pleasure, you’re excluded. Still, the biggest beer festival – as it is known today – remains an adventure. It is fairly simple. You go to the “Wiesn”, meet people and drink beer… Some, or also many, visit the fun rides between the beer tents and have something to eat. After one or even several “Maß”, everything looks easy and you are happy that you made many acquaintances. Yes, constraints disappear, people open up themselves and can heartedly laugh together! That success makes this festival so famous. But today’s reality also has its reverse sides. 16 days of Oktoberfest are incomparable. The festival ends at 11 pm every night, and then the city becomes crowded with drunks. What happens there is merely exceptional; anarchy rules the streets. People lay totally bushed in corners, and you cannot distinguish between those who seriously need help and those who simply sleep… And those who still can walk, run the risk of getting run over, because if the traffic lights are green, then you drive. Thereby, it doesn’t play a role for many drivers if there are drunks in the streets or not. What you encounter today goes beyond any statistics, but what you always get to know is the visitor record and the beer consumption. The other aspect is the easiness, and I only say one thing about it. Everything is happy-go-lucky, and the next day most people have a stick up their ass again. Additionally, you observe the behavior of the usually intelligent people. It turns into arrogance, intolerance and aggressions. I don’t even want to mention all the puking, but the collective booze-up let apes in the zoo appear albeit civilized…

For a rickshaw driver working at the “Wiesn” it’s quite mixed, usually you have nice and funny passengers. But some rides can be really exhausting. The already mentioned anarchy in the streets claims highest concentration, you need to move out of the way via sidewalks because the streets are jammed that much, you need to constantly ping to pass through the crowds and there are pieces of broken glass everywhere. And thereby you need to be attentive with passengers who’d rather like to stand during the drive and bawl. This gets exciting when you drive a curve. But before something like this can happen, you also get verbally harassed because for many, € 9 per person for a ride to the central station is a scandal. It is strange that for many a liter of beer is worth more than a rickshaw ride… At this point, our female rickshaw drivers have my greatest respect. You can only imagine what they go through…

But enough of that! This year, there was also the historic “Wiesn” due to the occasion of its anniversary; this festival has existed for 200 years! At the historic part, you could get an impression on how it was in former times. This is my tip for everyone who wants to experience it themselves. First, I recommend a city tour, of course via a rickshaw :-), then get to know something about the city and the people, take it easy. The best time for a “Wiesn” visit is around noon when the weather is good. Get a Bavarian delicacy (“Schmankerl”) to eat and stroll through the Oktoberfest grounds. And beer should and must of course be drunk! And for this, my next tip: There is only one brewery that still taps the beer originally from a wooden barrel. It simply tastes better! Which brewery is it? You will find out, it should remain exciting… Apart from that, keep in mind that boozing is not the essence of our culture! It is only sold like that today! One must celebrate when one has the opportunity! But if you lose the perception during this because you drink too much, then it can get out of hand, and the next day you don’t have any idea, what happened when and how. In the best case, you wake up at home…

Concerning myself, this year has been mixed. The new security rules with regard to terror threats have partly damaged business. They put us rickshaw drivers into small dark alleys like into cages, in which only a small portion of visitors passed by… The reason for that was because the streets around the “Wiesn” were closed off. Anyway, all in all, it has been profitable and my travel funds have recovered a little bit!

PS: The presumably most famous worker helping with the setting up of the “Wiesn” was Albert Einstein. As an assistant in the family-owned electric installation company “Elektrotechnische Fabrik J. Einstein & Cie” he screwed in bulbs in the beer tent “Schottenhamel”.

Die süße Heimat…

Zurück in München waren die ersten Tage schon gewöhnungsbedürftig. Ich mein, nichts war und ist mir fremd, nur die Perspektive verändert sich ein wenig. Das schnelle Leben, ständig in Bewegung und Veränderungen. Manchmal kommt’s mir vor wie im Dschungel ohne Kompass. Mein Instinkt, der in der letzten Zeit sehr wichtig war und zu meinem besten Freund wurde, zählt hier kaum noch. Es gibt klare Regeln für beinahe alles, als ob man hier einem das Denken abnehmen wollen würde … Ist das die Folge der Priorität Sicherheit? Sollen wir uns quasi nur noch mit Geld, Konsum und dem Stand beschäftigen oder bin ich bereits verkorkst? (Vielleicht war ich das schon immer…) Einige Dinge sind mir jetzt klar wie die Sonne! Bin dabei, gewisse Wörter aus meinem Wortschatz zu streichen. Ohne jetzt auszuschweifen: Dinge, die in der Natur nicht vorkommen, existieren nicht und machen vieles nur komplizierter. Erwähnen will ich sie nicht, denn erstens bin ich noch nicht ganz grün mit der These und zweitens will ich niemanden damit verwirren. Jetzt aber genug von dem Mist – es ist viel passiert! Wieder mal ein Zeichen, dass alles so kommen muss, wie’s kommt. Der Fokus meiner Kamera war defekt. Hab sie sofort eingeschickt – Garantiefall. (Deshalb viele Bilder aus dem Netz) Nicht auszudenken, wie ich im Himalaja ausgeflippt wäre… Dann besorgte ich mir gleich Visa für die nächsten Länder. Es ist weitaus einfacher und bequemer, die Botschaften in München abzuklappern, alleine schon, weil sie alle hier sind! Des Weiteren war auch ein Führungszeugnis erforderlich. Wie hätte ich das unterwegs auf die Schnelle besorgen sollen??

In den ersten Tagen schlief ich bis zu 14 Std., als ob der Körper und Geist erst hier zu Ruhe kommen würden. Zum ersten Mal seit dem Start aß ich wieder richtig gut. Es gab täglich Leibspeisen, von denen ich nur träumte! Ja, es ging mir wie Gott in Frankreich… Dann aber, in der ersten Woche, fuhr ich mit meinen über alles geliebten MTB, mit dem ich vor einigen Jahren zum ersten Mal die Alpen überquert hab, zur Arbeit. Dabei nahm mir ein Auto die Vorfahrt und ich knallte mit ca. 25 Sachen voll rein. Zum Glück ist nicht viel passiert. Ich flog zwar wie Superman, aber mir geht’s wieder gut! Die Vorderradfelge, Steuersatz und meine Jacke gingen dabei drauf. Ich holte mir nur eine Prellung an der Schulter und zwickte mir einen Nerv ab. Der Arm kribbelte deshalb ein paar Tage und mit den Schmerzen musste ich noch a bissal leben… Noch im Krankenhaus bekam ich Pillen, die meine Wahrnehmung voll verschoben haben. Das war ziemlich abgefahren… Das Bike wiederum war stationär beim Doc der Bike Schmiede München. Die Frau, mit der ich diese Begegnung hatte, erlitt nur einen kleinen Schock sowie Kratzer und Dellen am Auto. Schulterblick wird sie wohl nie mehr vergessen. Ja, da fährt man Tausende von Kilometern über Stock und Stein durch ganz Osteuropa bis kurz vor die Grenze zu China ohne Platten und wird zu Haus dant genommen… Ist das vielleicht die Folge des Vertrauens in unsere Regeln und Sicherheit? Hmm…

Viele interessante Menschen lernte ich auch kennen. Adrian zum Beispiel, ein Rikschafahrer aus München. Er kam vor zwei Jahren von seiner München-Kapstadt Tour zurück (www.globaltroter.tk). Wahnsinn!! Des Weiteren lernte ich Gurung aus Nepal kennen. Er hat dort noch Verwandte – vielleicht kann ich dort nächtigen?! Zu guter Letzt noch der Benni, der von Süd- nach Nordamerika geradelt ist! Neben seiner eigenen Fahrradwerkstatt hat er noch die von Rikscha Mobil geschmissen und wird jeden Moment Vater! Alles Gute auf dem bevorstehenden Abenteuer!

Jetzt geht’s am Dienstag wieder weiter, meine Maschine startet um 14:25Uhr. Mit einem Zwischenstopp in Riga geht’s weiter nach Almaty. Schon Ende der Woche hoffe ich ganz stark in China zu sein. Wie schon erwähnt, fahre ich bis Lhasa mit dem Zug… Das ist der Preis für den Trip nach München… Wie es aber genau abläuft, werd ich noch berichten. Unterm Strich war das eine sau coole Zeit hier, hab viele Freunde gesehen, einige Geburtstage miterlebt und alleine 600 km Krafttraining auf der Wiesn absolviert! In dem Sinne sag ich zum zweiten Mal, servas München, servas Leute! Fettes Merci noch an Angie und Charlie für Speis und Trank!

Bis bald!

English:

Home Sweet Home

Back in Munich, the first days took getting used to. I mean, nothing was or is estranged to me, only the perspective changes a little bit. The fast life, constantly moving and changing. Sometimes I feel like I am in the jungle without a compass. My instinct, which was very important to me recently and which has become my best friend, does merely count here. There are clear rules for nearly everything, as if people should be relieved of thinking here…Is that the consequence of the priority security? Are we only to deal with money, consumption and status, or am I already too messed up? (Maybe I always have been…) Now certain things are as clear as sunlight! I’m about to cut out certain words of my vocabulary. Without running a riot now: Things that do not exist in nature, do not exist and make many things only more complicated. I don’t want to mention them, because firstly, I haven’t got quite used to this thesis, and secondly I don’t want to confuse anyone with it. But let’s quit that rubbish – a lot has happened! Again, a hint that everything happens as it is supposed to happen. The focus on my camera was broken. I immediately sent it back for repair – warranty case. (That’s why there are so many pics from the internet) I don’t want to imagine how I would have freaked out at the Himalayas… Then I applied for the visas for the next countries right away. This is much easier and more comfortable to pound the Embassies in Munich, just because they are all here! Furthermore, a certificate of good conduct was also required. How should I have got one quickly when I’m on the road??

In the first days, I slept up to 14 hours, as if body and mind would come to rest only here. For the first time since the start, I have eaten really good food. Daily, I ate my favorite meals, of which I had only dreamed! Yes, it felt like God in France… But then, in the first week, I cycled to work with my beloved mountain bike, with which I passed the Alps several years ago for the first time. Thereby, a driver ignored my right of way and I crashed into the car with 25 km/hour. Fortunately, not much happened. Although I flew like Superman, I’m good again! The rim of the front wheel, the bike’s headset and my jacket were damaged in this accident. Only my shoulder got bruised and my nerve got pinched. Therefore, my arm was pins and needles for a few days, and I had to live with the pain for a little while… Still in the hospital, I got some pills that totally disarranged my perception. That was pretty spacy… The bike, on the other hand, was stationarily at the bike’s doc at the “Bike Schmiede München”. The woman, with whom I had the encounter, only suffered a shock and her car got scratched and dented. I guess she will never forget the shoulder check again. Well, I cycle thousands of kilometers over hill and dale through all of Eastern Europe until shortly before China without having a flat tire, only to get run over by a car at home… Maybe this is the consequence of trusting our rules and security? Hmmm…

I also got to know many interesting people. Adrian, for example, a rickshaw driver from Munich. Two years ago, he came back from his Munich-Capetown tour (www.globaltroter.tk). Amazing! Furthermore, I got to know Gurung from Nepal. He still has relatives there – maybe I can stay there for some nights? And last but not least Benni who cycled from South to North America! Besides running his own bike repair shop, he also ran the one of “Rikscha Mobil” and will become a father any moment! All the best to you for this forthcoming adventure!

I continue on Tuesday, my plane departs at 2:25 pm. With one stop in Riga, the journey continues to Almaty. I really hope to be in China already by the end of the week. As mentioned before, I take the train to Lhasa… That’s the price for the trip to Munich… But I will let you know the details then. All in all, it has been a really cool time here; I met many friends, attended several birthday parties and I completed 600 km of power workout at the Oktoberfest alone! In this spirit, for the second time I say good-bye Munich, good-bye everyone! Angie and Charlie, thank you so much for food and drink!

So long!